Statistisch ist diese Subbranche des Einzelhandels schwer zu fassen, da das Statistische Bundesamt Handelsunternehmen nach ihrem Sortimentsschwerpunkt (z.B. Bekleidung, Möbel etc.) klassifiziert. In der Umsatzsteuerstatistik werden Kauf- und Warenhäuser unter „Sonstige[m] Einzelhandel mit Waren verschiedener Art“ subsumiert. Eine Unterscheidung zwischen Kaufhäusern und Warenhäusern ist heute nicht mehr so trennscharf möglich. In der Vergangenheit hoben sich Warenhäuser von Kaufhäusern durch das Vorhandensein einer Lebensmittelabteilung ab. SB-Warenhäuser wie Real, Kaufland oder Globus werden durch ihren deutlichen Schwerpunkt auf Nahrungsmittel und FMCG zum Lebensmittelhandel gerechnet.
Historisch entwickelten sich Kauf- und Warenhäuser im Tandem mit der Industrialisierung. Die innerstädtischen Konsumtempel verdrängten kleinere Facheinzelhändler durch ihre stärkere Einkaufsmacht und wurden zu einem Symbol der entstehenden Konsumgesellschaft. Diese Stellung haben sie in den letzten Jahrzehnten eingebüßt. Der Markanteil von Kauf- und Warenhäusern am gesamten Einzelhandelsumsatz wird auf unter drei Prozent geschätzt. Nach Schätzungen der VuMa blieben die Besucherzahlen der großen Kaufhausketten in den vergangenen Jahren zwar relativ stabil, jedoch schwanden die Umsätze. So verbuchte etwa Karstadt im Jahr 2018/19 Umsätze in Höhe von 2,13 Milliarden Euro. Die wichtigsten Konkurrenten sind spezialisierte Fachhandelsketten wie H&M oder C&A im Textil- oder Media-Saturn im Elektrobereich und im zunehmenden Ausmaß auch der E-Commerce.