E-Commerce - wie erleben die Generationen den Online-Handel?
Merkmale der Generationen - Wie verhalten sich Gen Z und Babyboomer online?
Personen in einzelnen Geburtskohorten teilen häufig gleiche Wertvorstellungen und Lebensweisen sowie kollektive Erlebnisse, auf die sie zurückgeführt werden können und die sie verbinden. Dies lässt sich auch auf ihre Präsenz in der digitalen Welt, ihre Mediennutzung und ihr Verhalten im Online-Shopping übertragen. Die verschiedenen Merkmale im E-Commerce der vier wichtigsten Generationen sind folgende:- Generation Z: Die Gen Z, auch Zoomer genannt, bezeichnet die Geburtskohorte zwischen 1996 und 2009. Diese Generation ist mit einer digitalisierten Welt und sozialen Medien groß geworden, sie gelten als Digital Natives. Instagram, TikTok oder Youtube sind beliebte Netzwerke, in denen die Gen Z zuhause ist. Die Generation setzt häufig Trends in der Online-Welt und hat auch beim Online-Einkaufserlebnis hohe Ansprüche, da es für sie eine Selbstverständlichkeit ist.
- Millennials: Millennials oder Generation Y sind Personen, die zwischen 1981 und 1995 geboren sind. Personen dieser Generationen haben große Sprünge in der Technologieentwicklung sowie die zunehmende digitale Vernetzung erfahren - Computer und mobile Endgeräte haben sich in ihrer Zeit enorm weiterentwickelt. Für sie ist digitales Einkaufen zu einer Norm geworden, sie kaufen viel und gerne online ein, schätzen aber auch nach wie vor Ladengeschäfte.
- Generation X: Personen, die zur Geburtskohorte 1966 bis 1980 gehören, werden als Gen X bezeichnet. Sie haben große technische Fortschritte und den Übergang von einer analogen zu einer digitalen Welt miterlebt. Handys und Internet lernten die meisten erst im Erwachsenenalter kennen, doch sind es integrale Bestandteile ihres Lebens geworden. Die Gen X bevorzugt ein Omnichannel-Erlebnis aus Online- und Offline-Shopping.
- Babyboomer: Babyboomer sind zwischen 1956 und 1965 geboren. Sie erlebten technologische Entwicklung, die Digitalisierung und den Boom des Online-Shoppings erst später in ihrem Leben, weshalb die Mediennutzung für viele zu Beginn fremd war. Doch nach einer anfänglichen Zurückhaltung haben sich viele Babyboomer mit der digitalen Welt und dem Online-Shopping angefreundet und schätzen den Komfort, von zuhause einkaufen zu können.
Was unterscheidet die Generationen in ihrem Online-Kaufverhalten?
Das Internet nutzen heutzutage nahezu alle Generationen intensiv. Der Anteil der Internetnutzer der Generation Z lag vergangenes Jahr bei fast 100 Prozent, bei den Babyboomern waren es immerhin noch rund 96 Prozent. Und doch gibt es große Unterschiede bei der Art der Nutzung und den Einkaufspräferenzen. Über alle Generationen hinweg ist zu sehen, dass Einkaufen im stationären Handel nach wie vor eine große Bedeutung für die Bevölkerung in Deutschland hat. Bei der jüngeren Generation X und Millennials spielt aber das Online-Shopping eine immer größere Rolle, während nur rund 19 Prozent der Babyboomer regelmäßig online einkaufen. Große Unterschiede gibt es besonders auch in der Präferenz für die Produkte, die die verschiedenen Generationen am liebsten online oder offline shoppen. Generation Z kauft mit Abstand am liebsten Kleidung und Schuhe sowie Elektronik-Produkte im Internet ein. Noch lieber tun das Millennials, die fast alles lieber online statt im Geschäft kaufen. Bei ihnen liegt der Anteil der Personen, die meistens online shoppen, in allen Produktkategorien über 50 Prozent. Bei der Generation X und den Babyboomern sieht das etwas anders aus, wenn überhaupt kaufen sie am liebsten Elektronik- und Unterhaltungsartikel digital ein. Besonders aber diese beiden Generationen kaufen Lebensmittel bei Weitem immer noch meistens im Geschäft ein, Babyboomer kaufen mit rund 82 Prozent Lebensmittel meistens offline.Social Media, Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz: Was den Generationen beim Online-Shopping wichtig ist
Einkaufen über TikTok, Instagram oder Youtube oder die Inspiration zu Käufen durch Influencer - das Konzept des Social Commerce erfreut sich weltweit immer größerer Beliebtheit. Besonders Millennials und Gen Z, die mit sozialen Medien aufgewachsen sind und die eine große Rolle für sie spielen, erfahren von neuen Produkten, holen sich Inspiration über Social Media und kaufen auch online über solche sozialen Netzwerke ein. In diesem Jahr kauften rund 34 Prozent der Gen Z Produkte aufgrund von Online-Werbung durch Influencer oder Prominente, bei den Babyboomern lag dieser Anteil nur bei fünf Prozent.Unterschiede zwischen den Generationen werden auch in ihrem nachhaltigen Verhalten beim Online-Shopping deutlich. Personen aus jüngeren Generationen kaufen und verkaufen deutlich häufiger gebrauchte Dinge im Internet. In den letzten zwölf Monaten kauften rund 47 Prozent der Gen Z Secondhand-Produkte online, 75 Prozent der Babyboomer hingegen taten dies nicht. Wenn es um nachhaltigere Verpackungen bei Lieferungen geht, ähneln sich die Generationen mehr, sowohl Babyboomer als auch Millennials und besonders Gen Z wären bereit mehr für eine nachhaltige Verpackung zu bezahlen. Besonders Babyboomer sind der Meinung, dass Unternehmen beim Versand von Produkten zu viel Verpackung benutzen, sind sich aber auch ebenso unklar, was Unternehmen überhaupt unter dem Begriff einer nachhaltigen Lieferung verstehen. Ein Nachhaltigkeitsbewusstsein besteht bei allen Generationen, jedoch setzen sie es im Online-Handel anders um, aufgrund ihrer unterschiedlichen digitalen Kompetenzen.
Ähnliche Unterschiede gibt es auch bei Zukunftstrends und Innovationen im Online-Shopping. Millennials und die Generation Z wünschen sich für den E-Commerce in Zukunft häufiger den Einsatz von virtueller Realität, Sprachassistenten und einer hohen Personalisierung des Einkaufserlebnisses. Gen X oder Babyboomer hingegen stehen vielen Zukunftsvisionen eher skeptisch entgegen. Sie können sich beispielsweise deutlich seltener vorstellen, Lieferungen von Online-Bestellungen in Zukunft per Drohne oder durch Roboter zu erhalten und bevorzugen generell einfach eine reibungslosere Omnichannel-Erfahrung.