Reis - Baustein der Welternährung
Auch in Europa wird Reis angebaut
Reis wird zu einem erheblichen Teil in Asien angebaut. Die wichtigsten Ernteländer sind China, Indien und Bangladesch. In China ist der Großteil der Reisproduktion für den Heimatmarkt gedacht. Nur ein geringer Teil geht in den Export. Zu den führenden Exportländern gehören demgegenüber Indien, Thailand und Vietnam. Auch wenn Asien der Big Player auf dem Reisexportmarkt ist, so bezieht Deutschland seinen Reis hauptsächlich aus anderen europäischen Ländern. Das wichtigste Lieferland von Reis nach Deutschland ist Italien – dem führenden Anbauland in Europa. In Norditalien (Po-Ebene) wird insbesondere in den Provinzen Biella und Vercelli Reis geerntet. Größtenteils wird in dem "Land des Risotto" Rund- und Mittelkornreis angebaut. Der italienische Reisanbau beruht vor allem auf Nassreisanbau.Reisanbau - Schlecht für unser Klima?
Der Nassreisanbau dominiert insgesamt den weltweiten Reisanbau. Dabei werden pro Kilogramm Reis zwischen 3.000 und 5.000 Liter Regen- und Flusswasser benötigt und die Felder damit geflutet. Der hohe Wasserverbrauch des Nassreisanbaus ist einer der Nachteile dieses Anbaus. Zudem gilt der Nassreisanbau als ein großer Verursacher von Methan-Emissionen - einem Treibhausgas, das klimaschädlicher ist als CO2. Die alternative Anbaumethode ist Trockenreisanbau. Dieser eignet sich vor allem für den Anbau in Regionen mit wenig Niederschlag oder Gebirgsregionen. Der Trockenreisanbau verbraucht zwar weniger Wasser und stößt weniger Treibhausgase aus, erzielt jedoch niedrigere Erträge als der Nassreisanbau und ist bisher somit keine Konkurrenz für den Nassreisanbau.Hohe Reispreise im Jahr 2023
Während sich die weltweiten Lebensmittelpreise im Jahr 2023 größtenteils wieder entspannt haben, stiegen die Kosten für Reis wiederum an. Der Preis für Reis erreichte in diesem Jahr seinen Höchstwert seit 15 Jahren. Aufgrund der schwierigen Wetterlage in Indien – dem führenden Reisexporteur - hat das Land Exportbeschränkungen für Reis verhängt, um die Lage auf dem Binnenmarkt zu sichern. Auch in Deutschland sind die Verbraucherpreise für Reis (inkl. Reiszubereitungen) gestiegen.Insgesamt orientieren sich die weltweiten Preise vom Reis zudem an den Qualitätsstufen, wobei Reis in Premiumqualität traditionell am teuersten ist:
- Premiumqualität: 0 bis 5 % Bruchreis
- Standardqualität: maximal 15 % Bruchreis
- Haushaltsqualität: maximal 25 % Bruchreis
- Haushaltsqualität mit erhöhtem Bruchanteil: maximal 40 % Bruchreis
In Asien ist der Reiskonsum am höchsten
Wie bei den anderen wichtigsten Getreidesorten ist ebenso der Verbrauch von Reis weltweit gestiegen. Die wichtigsten Absatzmärkte sind China und Indien. Gerade in diesen Ländern gilt Reis als einer der bedeutendsten Nahrungsmittel. Dementsprechend lag der Pro-Kopf-Konsum mit knapp 64 Kilogramm in Asien am höchsten. Auch in Deutschland ist der Reiskonsum langfristig gestiegen. Während im Jahr 1950/51 lediglich 2,1 Kilogramm Reis pro Person gegessen wurde, belief sich der Pro-Kopf-Konsum im Jahr 2022/23 bereits auf 6,9 Kilogramm. Während die deutsche Küche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark von der Kartoffel geprägt war, ergänzen mittlerweile Nudeln und Reis den Speiseplan der Konsumenten in Deutschland.Reis lässt sich in einer Vielfalt von Gerichten verarbeiten, sei es als Beilagen-Reis, als Risotto, Milch-Reis, Sushi-Reis oder als Paella. Zu den beliebtesten Reissorten in Deutschland gehört Basmati. Viele Verbraucher greifen beim Reis gerne auf Eigenmarken, wie etwa von Aldi, zurück. Ein weiterer bekannter und populärer Hersteller ist Euryza mit den Marken "Oryza" und "reis-fit".