Gebirge sind Landschaften mit mehreren Bergen, Tälern und Hochebenen. Bei Höhen zwischen ungefähr 500 und 1.500 Metern (Grenzwerte sind nicht genau festgelegt) spricht man in Deutschland von Mittelgebirgen. Alle deutschen Gebirge mit Ausnahme der Alpen sind
das größte und höchste Mittelgebirge Deutschlands ist. Hochgebirge fangen bei etwa 1.500 Metern an. Ein
. Hier steht auch der
, der Mont Blanc. Die Unterscheidung zwischen Mittel- und Hochgebirge ist nicht immer eindeutig: Das Riesengebirge zwischen Polen und der Tschechischen Republik kann zum Beispiel als Grenzfall betrachtet werden, weil es in einigen Bereichen über 1.500 Meter hoch ist und dort eine typische Hochgebirgsvegetation aufweist.
Wissenschaftler unterscheiden Gebirge danach, wie sie entstanden sind. Manche Berge sind erloschene Vulkane. Die meisten deutschen Mittelgebirge, zum Beispiel der
Harz oder das
Rheinische Schiefergebirge, sind Bruchschollen-Gebirge. Sie sind viel älter als die Alpen und entstanden, als vor langer Zeit gewaltige Kräfte im Erdinnern Stücke der Erdkruste anheben ließen. Andere Gebirge gibt es, weil Kontinente mit großer Kraft gegeneinander drückten und den Erdboden zu riesigen Falten auftürmten. Die meisten Hochgebirge der Welt sind solche Faltengebirge, auch der Himalaya in Asien, die Anden in Südamerika und die Alpen.
Wie sind die Berge auf der Erde verteilt?
Die Fläche, die Gebirge und Berge insgesamt bedecken, variiert je nach Definition. Die Welternährungsorganisation der UNO etwa geht von einer Gesamtfläche von 32 Millionen Quadratkilometern aus, was etwa 22 Prozent der
Landfläche der Erde entspricht. Dabei sind die Gebirge sehr
ungleichmäßig über den Globus verteilt. Alleine in Asien liegen mehr als ein Drittel der Berge dieser Erde – die größten Berge inklusive: Die
14 höchsten Gipfel der Welt – und damit alle Achttausender – befinden sich in den Bergketten des Himalaya und Karakorum-Gebirges. 19 Prozent der Berge liegen in Europa, 17 Prozent in
Nordamerika und 15 Prozent in
Lateinamerika und der Karibik. Zu den südamerikanischen Bergen gehören auch die Anden, mit rund 7.000 Kilometern die
längste Gebirgskette der Erde. Elf Prozent aller Berge befinden sich in
Afrika, ein Prozent in
Ozeanien, ein weiteres Prozent in Australien und Neuseeland und ebenfalls ein Prozent in Japan. Fast die Hälfte aller Berge sind dabei
niedriger als 1.000 Meter und nur zehn Prozent aller Berge sind höher als 3.500 Meter.
Gebirge in Europa und Deutschland
In Europa sind Norwegen und Spanien die Länder mit den
größten Flächen an Bergland. Setzt man die
Bergflächen in Relation zur Landesgröße, liegen Norwegen und die Schweiz an der Spitze. Italien war dafür im Jahr 2004 das Land mit der
größten Zahl an Menschen, die in Bergregionen lebten. In Deutschland findet man Berglandschaften überwiegend in der Landesmitte (Mittelgebirgsschwelle) und im Süden (Alpenvorland). Deutschland hat außerdem einen
Anteil an den Alpen, der zwar gering ist, aber die
höchste Erhebung Deutschlands – die 2.962 Meter hohen Zugspitze - vorweisen kann.
Berge und Klimawandel
In Bergregionen wirken sich Klimaänderungen extremer aus als im Flachland: Im Alpenraum hat sich zum Beispiel die Temperatur seit dem 19. Jahrhundert nahezu doppelt so stark erwärmt wie im globalen Durchschnitt. Der Temperaturanstieg bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts lag auf der Alpennordseite
bei fast zwei Grad Celsius. Eine der sichtbarsten Konsequenzen des Klimawandels ist der
Rückgang der Gebirgsgletscher: Jedes Jahr verlieren die
Alpengletscher an Volumen und Fläche. Gletscherforscher gehen davon aus, dass noch in diesem Jahrhundert die Alpengletscher fast vollständig abschmelzen werden. Der Schwund der Gebirgsgletscher ist in den Alpen besonders gut untersucht, aber auch in anderen Regionen zu beobachten. Nach Untersuchungen des
World Glacier Monitoring Service verlieren weltweit die meisten Gletscher jedes Jahr an Eisdicke, wobei sich der Schwund tendenziell verschnellert.
Gletschersee-Ausbrüche
Diese Entwicklung liefert Grund zur Sorge, auch weil mit dem Abschmelzen von Gletschern die Risiken für Naturkatastrophen steigen. Eines dieser Risiken stellen Gletschersee-Ausbrüche dar: Schon seit längerer Zeit warnen Forscher vor Flutkatastrophen insbesondere in der Himalaya-Region und den Anden. Durch das Abschmelzen von Gletschern bilden sich glaziale Seen hinter Moränen oder Eisdämmen. Diese Dämme sind vergleichsweise instabil und können plötzlich durchbrechen und katastrophale Überflutungen talabwärts auslösen. Eine Studie auf Basis von NASA-Daten hat herausgefunden, dass sich zwischen 1990 und 2018 weltweit das Volumen von Gletscherseen um fast 50 Prozent erhöht hat. Ein relativ gut dokumentiertes Bespiel ist der
Tsho Rolpa, der größte Gletschersee Nepals. Da die Gletscher des Himalayas außerdem die großen Flüsse Asiens speisen, drohen durch das Abschmelzen nicht nur Überschwemmungen, sondern mittelfristig auch Wassermangel, Dürren und
Wüstenbildung.
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