Entwicklung der Baupreise in Deutschland
Warum steigen die Baukosten?
Innerhalb der letzten zwanzig Jahre haben sich die Kosten für Bauleistungen in Deutschland deutlich erhöht. Die Baukosten beinhalten die Kosten für das Baumaterial, Arbeitszeiten, Ausrüstung, Betriebsstoffe und Energiekosten und umfassen damit alle geplanten Kosten, die die Baufirmen erbringen müssen. Im Zuge der wirtschaftlichen Krisen haben sich so gut wie alle Faktoren verteuert. Besonders Baumaterial verzeichnete in den letzten Jahren Preisanstiege. Zuletzt verteuerten sich vor allem die Materialien Zement sowie Kalk und gebrannter Gips, während Preisrückgänge bei Bauholz und Betonstahl verzeichnet wurden. Trotzdem sind im Schnitt alle Baumaterialien teurer als vor der Energiekrise. Neben den Materialkosten beeinflussen auch die Preise für Bauland sowie die Zinsen die Baukosten. Baureifes Land kostete zuletzt 236 Euro pro Quadratmeter und war damit drei mal so teuer wie noch im Jahr 2000. Auch hohe Zinsen sorgen für hohe Baupreise, seit Anfang 2024 ist jedoch ein leichter Rückgang der Bauzinsen zu verzeichnen.Wie entwickeln sich die Preise im Wohnungsbau?
Am deutlichsten zeigt sich das Problem der hohen Baupreise im Wohnungsbau. Verglichen mit anderen europäischen Ländern sind die Wohnneubaukosten in Deutschland mit rund 5.150 Euro pro Quadratmeter am höchsten. Zuletzt lagen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden rund 16 Prozent über dem Vorjahr. Besonders hoch waren die Kosten beim Neubau von Wohnhäusern im regionalen Vergleich in Bayern und Berlin.Ein wesentlicher Kostenfaktor beim Wohnungsbau sind die Bauleistungen. Diese nahmen in den letzten drei Jahren stark zu. Besonders erhöht haben sich die Preise für Arbeiten beim Neubau von Wohngebäuden innerhalb der Gebäudeautomation, Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen sowie Raumlufttechnische Anlagen.