In fast allen Branchen gilt: Nachhaltige Produkte sind gefragt. So stehen auch die österreichischen Unternehmen heute längst nicht mehr nur in der Verantwortung der Gewinnmaximierung. Vielmehr wird von ihnen erwartet, nachhaltig zu wirtschaften.
Aspekte stellen dabei die drei Säulen der Nachhaltigkeit dar. Sie bedingen sich gegenseitig und sind untrennbar miteinander verbunden. Im Zuge des Klimawandels hat besonders die ökologische Nachhaltigkeit an Aufmerksamkeit gewonnen. So lag der
Emissionen & Umweltschutz
Ein wichtiger Indikator für Nachhaltigkeit sind die
Treibhausgas-Emissionen. Diese betrugen im Jahr 2021 im Sektor Industrie und Energie in Österreich 34,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent und stiegen damit gegenüber dem Vorjahr, das noch stärker von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt war - im Vergleich zu 1990 sind sie jedoch leicht gesunken. Der größte
Verursacher war dabei die energieintensive Eisen- und Stahlproduktion mit rund 12,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Dabei bemühen sich die österreichischen Unternehmen durchaus, negative Einflüsse auf die Umwelt zu reduzieren: 2020 gaben sie immerhin circa 11,2 Milliarden Euro für den
Umweltschutz aus.
Diversität & Gleichberechtigung
Außer der Berücksichtigung von Umwelt- und Naturschutz impliziert nachhaltiges Wirtschaften auch soziale Aspekte wie Diversität und Gleichberechtigung. Hier können Österreichs Unternehmen ebenfalls positive Entwicklungen verzeichnen, wenngleich weiter Handlungsbedarf besteht. So sank der
Gender Pay Gap, d.h. der Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen, in den letzten Jahren kontinuierlich auf allerdings immer noch 18,8 Prozent 2021. Der
Frauenanteil in Führungspositionen wiederum stieg im Jahr 2023 auf 10,5 Prozent in den Geschäftsführungen und 25,5 Prozent in den Aufsichtsräten der 200 umsatzstärksten Unternehmen. Verschiedene Rankings zu
Diversität und
Geschlechtervielfalt ermöglichen es engagierten Unternehmen, ihre Erfolge in diesen Bereichen sichtbar zu machen.
Nachhaltigkeitsberichterstattung
Neben solchen Anreizen sind zumindest große Unternehmen aber auch zunehmend gesetzlich verpflichtet, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen transparent zu dokumentieren und somit sicherzustellen, dass es sich dabei nicht lediglich um sog. Greenwashing handelt: Im Jahr 2022 erstellten 46 Prozent der wichtigsten Unternehmen in Österreich einen
Nachhaltigkeitsbericht, während es 2014 nur 25 Prozent gewesen waren. Meistens werden diese außerhalb des üblichen Geschäfts- oder Lageberichts als
eigenständiger Bericht veröffentlicht. Weit verbreitet ist dabei die Konformität zu den internationalen Richtlinien der
Global Reporting Initiative (GRI). Zudem ließen 2022 fast zwei Drittel der berichtenden Unternehmen ihren Nachhaltigkeitsbericht
extern verifizieren.
Green Skills
Um den steigenden Anforderungen insbesondere an ökologischer Nachhaltigkeit nachkommen zu können, benötigen die Unternehmen Mitarbeiter mit entsprechenden Fähigkeiten: Bei einer im Frühjahr 2023 durchgeführten Umfrage hatte immerhin rund ein Drittel der österreichischen Betriebe einen Bedarf an solchen
Green Skills. Nur gut die Hälfte von ihnen war allerdings der Ansicht, dass dieser
Bedarf tatsächlich gedeckt werden könne - auch hier zeigt sich also ein Fachkräftemangel. Besonders gefragt sind
umweltrelevante Kompetenzen im Bereich nachhaltige Energiegewinnung.
Green & Social Start-ups
Speziell junge Unternehmen haben oft den Anspruch, nachhaltig zu handeln. So gaben insgesamt 49,5 Prozent der im Herbst 2022 befragten Start-ups in Österreich an,
ökologische und / oder soziale Ziele zu verfolgen. Am größten ist der Anteil solcher Green bzw. Social Start-ups in den
Branchen Bildung und Konsumgüter, am niedrigsten hingegen in der Softwareentwicklung. Allerdings betrug der
Anteil von Start-ups mit Nachhaltigkeitsbezug am Investitionsvolumen 2022 lediglich 3 Prozent; der Großteil der Investorengelder floss also in "konventionell" agierende Jungunternehmen.
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