Statistiken zum Thema Nachhaltiger Konsum in Österreich
Erneuerbare Energien und Abfallwirtschaft
Die Nutzung von erneuerbaren Energien spielt einen große Rolle beim Thema nachhaltiger Konsum, denn dabei werden nicht-erneuerbare Ressourcen gespart und weniger klimaschädlichen Treibhausgase ausgestoßen. Sie gelten außerdem als sichere Ressourcen, da sie quasi unbegrenzt zur Verfügung stehen (beispielsweise Sonnen- oder Windkraft). Österreich lag im Jahr 2023 auf dem elften Platz bei einem innereuropäischen Ranking zur installierten Leistung von Erneuerbare-Energie-Anlagen. Gemessen am Endenergieverbrauch bezieht das Land aktuell rund 34 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die individuellen Entscheidungen können in der Summe einen großen Unterschied in Bezug auf die Nachhaltigkeit machen: So gaben im Jahr 2023 rund 47 Prozent der Befragten aus Österreich an, ihren Stromverbrauch durch eine Verhaltensänderung reduzieren zu wollen. Zwölf Prozent möchten sich eine Photovoltaikanlage anschaffen und sechs Prozent den Gasanbieter wechseln. Auch die Wiederverwertung von Ressourcen bzw. Recycling ist ein wichtiger Weg, um die Umwelt zu schonen. Papier und Glas sind die beiden Stoffe, die in Österreich von den meisten Menschen recycelt werden.Konsumverhalten im Einzelhandel
Lebensmittel mit Fairtrade-Siegel oder Bio-Produkte wurden in den vergangenen Jahren mit zunehmender Menge von den Konsument:innen eingekauft. Bei einer im November 2022 in Österreich durchgeführten Umfrage zu Gründen für den Kauf regionaler Produkte nannten 50 Prozent der Befragten spontan die kurzen Transportwege und weniger Verkehr als Hauptgrund. Auch eine umweltfreundliche Verpackung oder eine energiesparende Produktion wird von einem Teil der Konsument:innen beim Kauf von "klimafreundlichen" Produkten erwartet. Für die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards müssen Verbraucher:innen in der Regel etwas tiefer in die Tasche greifen - das gilt bei Lebensmitteln sowie auch bei vielen anderen Produkten aus weiteren Handelssegmenten. Für Schuhe und Bekleidung macht das gemäß einer Umfrage aus dem Herbst 2022 bereits knapp ein Drittel der Befragten. Um einer Überproduktion entgegenzuwirken sprachen sich zudem insgesamt rund 86 Prozent für ein Vernichtungsverbot neuwertiger Bekleidung in der Bekleidungsindustrie aus. Die Nachhaltigkeitswünsche der Käufer:innen sind auch bei Kosmetik- und Pflegeprodukten sichtbar: Rund 71 Prozent gaben im Jahr 2022 an, dass ihnen eine recyclebare Verpackung wichtig ist, genau so wie die Rohmaterialbeschaffung und die erzeugten Emissionen und der Müll. Auch bei Möbeln ist die Nachhaltigkeit neben einem günstigeren Preis ein wichtiges Motiv für den Secondhand-Kauf.Wie sieht die zukünftige Mobilität aus?
Ein weiterer Trend, der auch im Zusammenhang des nachhaltigen Konsums steht, ist die Sharing Economy. Dabei kann es sich beispielsweise um die Nutzung von Mitfahrgelegenheiten, Kleidertauschbörsen, Car- und Bikesharing oder Crowdfunding handeln. Die populärsten Mobilitätsdienste waren im Jahr 2024 in Österreich Verkehrsmittel des öffentlichen Nachverkehrs wie Zug, Bahn oder Bus. Beim Verzicht auf das eigene Auto können viele Emissionen eingespart werden. Die Märkte für Carsharing und Bikesharing sind in Österreich noch sehr klein, aber zumindest der Markt für Carsharing wird sich in den nächsten Jahren positiv entwickeln und mehr Nutzer:innen gewinnen. Der beliebteste Anbieter für Carsharing war im Jahr 2023 Share Now, bei den Ridesharing-Anbietern war es Uber.Ob nachhaltiges Reisen mit Flugzeugen möglich ist wird viel diskutiert und besonders Kurzstreckenflüge stehen aufgrund der unverhältnismäßig hohen CO2-Emissionen in der Kritik. In der Praxis gehen die Meinungen über einen Umgang mit nachhaltigem Reisen weit auseinander: So gaben im Jahr 2022 rund 73 Prozent der österreichischen Befragten an, dass die Menschen nicht auf nachhaltigere Verkehrsmittel umsteigen werden, solange es günstige Flüge gibt. Knapp 63 Prozent stimmten gleichzeitig der Aussage zu, dass jede:r den Urlaub so verbringen sollte, wie er oder sie es möchte.