Baby Boomer - was kennzeichnet die Generation?
Die Generation folgt auf die sogenannte "Nachkriegs-Generation" und die „Silent Generation“. Während diese Generationen vor allem durch den 2. Weltkrieg beeinflusst wurden und in einer Zeit der allgemeinen Unsicherheit und Entbehrungen aufgewachsen sind, erlebten die Baby Boomer den wirtschaftlichen Aufschwung mit Hoffnungen auf eine bessere Zukunft als ihre Eltern. Die Zeit, in der die Boomer geboren wurden, wird oft auch als „Wirtschaftswunder“ bezeichnet. Bildung war erstmals für alle zugänglich - auch für Frauen. Den Boomern wird heute allerdings gerade von jüngeren Generationen nachgesagt, sie seien wenig offen und ihre Ansichten zu konservativ.
Boomer als Workaholics?
Für die Boomer zählt die Familie, ebenso wie eine glückliche Partnerschaft zu den wichtigsten Werten. Der Großteil ist verheiratet oder lebt in einer Partnerschaft. Neben der Familie steht bei den Boomern vor allem die Karriere im Vordergrund. Eine elementare Rolle in der Lebensgestaltung spielen aber auch materieller Wohlstand sowie das Gefühl, gebraucht zu werden. Während Karriere zu machen für mehr als die Hälfte der Boomer besonders wichtig ist, ist dies für die Generation Z, die gerade den Arbeitsmarkt betritt, lediglich für 36 Prozent relevant. Boomern wird daher oft nachgesagt, ihre Generation habe den Begriff "Workaholic" geprägt. Eine hohe Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft sind in der Generation wichtige Ideale in der Arbeitswelt. Den Baby Boomern ist es aber auch wichtig, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Für 78 Prozent zählt dies zu den wichtigsten Kriterien bei der Arbeitgeberwahl, noch vor einem attraktiven Gehalt. Den Arbeitgeber vor der Rente noch einmal wechseln können sich 44 Prozent nicht vorstellen - sie wollen lieber bei ihrem jetzigen Arbeitgeber bleiben.Zwischen den Generation gibt es Konflikte hinsichtlich der Arbeitsmoral. Während die Boomer Leistungsdruck und lange Arbeitszeiten als notwendig erachten, um in der Arbeitswelt Erfolg zu haben, zählen für jüngere Generationen andere Werte mehr. Ein Großteil der Boomer ist deshalb der Ansicht, die Generation Z sei weniger leistungsfähig. Aber auch bei den Boomern hat die Work-Life-Balance in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
Wohlstandsgeneration Boomer
Die Baby Boomer als "Wohlstandsgeneration" legen Wert auf schöne Erlebnisse und Reisen. Besonders beliebt unter den Boomern ist der Besuch von Musicals. Aber auch Urlaub ist der Generation wichtig: Rund sieben Prozent der Boomer nutzen Reisen zur Entspannung und Erholung, während knapp 50 Prozent neue Erfahrungen sammeln möchte. Dabei achten die Boomer weniger auf umweltbewusstes Reisen, die meistgenutzten Beförderungsmittel sind das Auto oder das Flugzeug. Jüngere Generationen, vor allem die auf Nachhaltigkeit bedachte Generation Z, ist deshalb der Ansicht, dass ältere Generationen sich ein Beispiel an ihnen nehmen sollen, während die Boomer selbst diesem eher nicht zustimmen.Zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Baby Boomer zählen Fernsehen, Radio hören oder Spazieren gehen. Die Generation ist mit den klassischen Medien TV, Radio und Print aufgewachsen, trotzdem nutzen auch sie inzwischen häufig die sozialen Medien.
Baby Boomer und die sozialen Medien
Knapp die Hälfte der Boomer verbringt zwischen zehn Minuten und einer Stunde in den sozialen Medien. Nur wenige benutzen gar kein Social Media. Damit erfreuen sich die sozialen Medien inzwischen in fast allen Generationen großer Beliebtheit. Auch in der Gruppe der Boomer nutzen über 80 Prozent das mobile Internet. Die Nachrichtendienste WhatsApp und Facebook werden von den Boomern fast genauso häufig genutzt wie von jüngeren Generationen. Die meisten trauen sich allerdings deutlich weniger zu, als die digital Natives. Nur etwas mehr als die Hälfte der Boomer würde unseriöse Nachrichten im Netz erkennen. Dabei sind die Baby Boomer viel besorgter was den Datenschutz angeht, als die anderen Generationen.Trotz aller Klischees über die Boomer als Wohlstands- und karriereorientierte Generation hat auch sie sich an neue Werte wie eine ausgeglichene Work-Life-Balance oder an die routinierte Nutzung der sozialen Medien - und damit auch an jüngere Generationen, angepasst. Trotzdem zeigen sich zwischen den Generationen noch Unterschiede. So spielt die mentale oder geistige Gesundheit bei den Boomern kaum eine Rolle, während dies in den anderen Generationen immer mehr an Bedeutung gewinnt.