Statistiken zur Altersvorsorge in der Schweiz
Die staatliche Altersvorsorge
Die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) stellt die Grundsicherung der Altersvorsorge dar. Mittels des Umlageverfahrens werden Einzahlungen der Beitragspflichtigen direkt an die Pensionierten ausgezahlt. So spielen Zins und andere monetäre Entwicklungen keine Rolle für die Auszahlungen. Im Jahr 2022 wurde ein Maximalbetrag von 28.680 Schweizer Franken ausgezahlt. Die Rentenbeträge steigen seit 2019 alle zwei Jahre leicht an, jedoch blieb die Anzahl der Beitragszahler zwischen den Jahren 2019 bis 2021 nahezu auf einem gleichen Niveau; sie stieg nur um 0,5 Prozent.Die berufliche Vorsorge
Die berufliche Vorsorge (BV) ist die zweite Säule der Altersvorsorge. Sie soll sicherstellen, dass der gewohnte Lebensstil vor der Rente auch nach der Pensionierung erhalten bleibt. Im Jahr 2020 erhielten etwas 842.000 BV-Altersrentenbezieher:innen eine durchschnittliche Altersrente von 28.618 Schweizer Franken.Die privaten Haushalte hatten im Jahr 2022 Ansprüche in Höhe von rund 1,06 Billionen Schweizer Franken gegenüber der beruflichen Vorsorge. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, steigen die Einnahmen der BV seit Jahren kontinuierlich an. Jedoch ist der Deckungsgrad im selben Jahr im Vergleich zu 2021 in allen Pensionskassen gesunken. Zusätzlich stellen volkswirtschaftliche Faktoren wie beispielsweise die Zinsentwicklung der letzten Jahre oder die demografische Entwicklung die BV vor Herausforderungen.
Die private Vorsorge
Die private Vorsorge ist aufgeteilt in die Säulen 3a und 3b. Beide Säulen können als Zusatz zu AHV und BV angelegt werden. Der Gesetzgeber bietet für Säule 3a steuerliche Vorteile, folglich ist sie an bestimmte Rahmenbedingungen geknüpft. Im Jahr 2023 konnte in Säule 3a ein Maximalbetrag von 35.280 Schweizer Franken angelegt werden, wenn man nicht beruflich vorsorgt. Dabei haben 2022 rund 47 Prozent der Anleger:innen ihr Geld in sogenannten 3a-Versicherungspolicen angelegt. Säule 3b kann individuell frei gestaltet und geplant werden. Im Jahr 2021 betrug die Sparquote in der Säule 26,5 Prozent.Das 3-Säulen-System in Veränderung
Obwohl das Schweizer Altersvorsorgesystem zu den Besten der Welt gehört, zeichnet sich auch hier insbesondere durch demografische Prozesse und die steigende Lebenserwartung ein Generationenkonflikt ab. In einer Umfrage zur Fairness der drei Säulen im Jahr 2022 gab nur etwa ein Drittel der jungen Schweizer Bevölkerung an, das System als fair und gut zu beurteilen. Bei den über 65-Jährigen beträgt dieser Wert knapp 60 Prozent. Auch die einzelnen Säulen des Vorsorgesystems werden hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit und Finanzkraft im selben Jahr unterschiedlich bewertet. Die Hälfte der Befragten hat ein hohes Vertrauen in die dritte Säule, wobei rund 15 Prozent wenig Vertrauen in die AHV legen. Gut die Hälfte der Schweizer:innen gibt an, den finanziellen Lebensstandard der Zeit vor der Pensionierung halten zu können.Knapp 40 Prozent der Schweizer:innen sehen eine Stärkung der AHV sowie einen Ausbau der BV als besten Ansatz unter vielen. Knapp 20 Prozent sehen zudem neben der Stärkung der AHV ein Ausbau der Säule 3a als vorteilhaft.
Im März 2024 wurde über zwei Stimmvorlagen bezüglich Reformen der Altersvorsorge abgestimmt. Die Renteninitiative, die eine Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre und eine Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung forderte, wurde mit rund drei Vierteln der Stimmen abgelehnt. Für eine 13. Monatsrente stimmten hingegen rund 58 Prozent der Schweizer:innen. Damit wurde zum ersten Mal ein Volksentscheid angenommen, der den Ausbau des Sozialstaats fordert.