Die Beitragseinnahmen der Lebensversicherungen in Deutschland beliefen sich im Jahr 2020 auf eine Summe von rund 103 Milliarden Euro. Die größten Anbieter der heimischen Branche sind gemessen an den verdienten Bruttobeiträgen die Allianz Leben, die R+V Leben sowie die Generali Leben. Die ausgezahlten Leistungen der Lebensversicherer erreichten 2020 einen Gesamtwert von etwa 82,7 Milliarden Euro.
Der Vertragsbestand in der Lebensversicherung in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren um rund 8,5 Millionen Versicherungspolicen zurückgegangen. Waren im Jahr 2000 noch knapp Dreiviertel aller abgeschlossenen Verträge Kapitalversicherungen, so sind es aktuell nur noch etwas mehr als ein Viertel aller Versicherungspolicen.
Ein Grund für den sinkenden Vertragsbestand könnte der ebenso rückläufige Garantiezins (auch Höchstrechnungszins genannt), den die Lebensversicherer in ihren Kunden beim Abschluss von Neuverträgen auf den Sparanteil gewähren, sein. Zusammen mit der Überschussbeteiligung sowie gegebenenfalls einem Schlussüberschuss ergibt sich aus dem Garantiezins die Gesamtverzinsung der Sparbeträge einer Lebensversicherung. Der Überschussanteil beteiligt den Versicherungsnehmer an den erwirtschafteten Überschüssen des Versicherers und erhöht so die zu Vertragsbeginn garantierte Versicherungssumme. Garantiezins und jährliche Überschussbeteiligung werden auch als laufende Verzinsung bezeichnet.