Die Jeans hat sich in den 150 Jahren ihrer Geschichte von der praktischen Arbeiterhose zum allseits beliebten Fashion-Artikel entwickelt. Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte der deutsche Auswanderer Levi Strauss die Jeanshose in den USA. Ursprünglich wurde sie aufgrund der Langlebigkeit des Denim-Stoffes für Goldgräber konzipiert. Das Patent für die neuartige Beinbekleidung meldete Strauss im Jahr 1873 zusammen mit dem Schneider Jacob Davis an, der zudem die Idee hatte, die Hosen für eine bessere Robustheit an den Nähten mit Nieten zu verstärken. Denim besteht aus
und der Name leitet sich aus dem französischen Serge de Nîmes (dt. Gewebe aus der Stadt Nîmes) ab. Der eigentlich weiße Stoff erhielt durch das Färben mit Indigo das typische Jeansblau, heutzutage existieren die Hosen in verschiedenen Waschungen und anderen Färbungen, die sich durch chemische Prozesse oder z. B. durch das Waschen mit Steinen erzeugen lassen. Der Jeansstoff büßt auch heute nichts an seiner Beleibtheit ein. Im Jahr 2023 wird der
auf eine Größe von mehr als 4,5 Milliarden Meter geschätzt.
Der weltweite Jeansmarkt
Im Jahr 2021 wurde der
Weltmarkt für Jeans bereits auf eine Größe von rund 2,9 Milliarden Stück geschätzt – und Prognosen zufolge steigt er immer weiter. Im Laufe der Jahrzehnte seit ihrer Erfindung entwickelten sich verschiedene Formen der Jeans in unterschiedlichsten Kultur- und Modeströmungen: Jeans-Schlaghosen in der Hippie-Bewegung, Jeans im so genannten weiten Baggy-Style finden sich vor allem in der
Hip-Hop-Szene wieder und Punker tragen ihre Jeanshosen gerne zerrissen. Im Jahr 2021 war der Regular-Fit, also Jeans mit gerade geschnittenen Beinen, der
weltweit beliebteste Schnitt. Aber auch andere Kleidungsstücke lassen sich aus Denim herstellen, von Jacken über Kleider bis hin zu Accessoires wie Taschen oder Hüte. Der
weltweite Jeansmarkt belief sich im Jahr 2023 schätzungsweise auf rund 102 Milliarden US-Dollar und soll Prognosen zufolge bis zum Jahr 2028 sogar auf mehr als 125 Milliarden US-Dollar ansteigen.
Erfinder der Jeans dominiert noch heute den Markt
Der ungeschlagene Champion der Branche ist das Unternehmen des Erfinders der Jeanshose Levi Strauss & Co. Mit einem Umsatz von rund 6,2 Milliarden US-Dollar führt das Unternehmen das
Ranking der umsatzstärksten Jeansmarken weltweit im Jahr 2022 mit großem Abstand an. Das wohl bekannteste Jeansmodell ist die Levi’s 501. Wrangler und Lee, die beiden Jeansmarken der ebenfalls US-amerikanischen Bekleidungsfirma Kontoor Brands, sind ebenfalls wichtige Player auf dem Markt und verzeichneten nach einem leichten Umsatzeinbruch seit dem Geschäftsjahr 2021 wieder
steigende Umsätze. Der bekannteste deutsche Hersteller auf dem Jeansmarkt ist
Mustang. Die Jeans und ihre Hersteller stehen jedoch seit Jahren in der Kritik. Für ein Kilo Baumwolle werden rund 10.000 Liter Wasser benötigt. Außerdem stellt das Bearbeiten der Jeans mit Sand oder Chemikalien zum Teil gesundheitsschädliche Bedingungen für die Beschäftigten in den Jeansfabriken dar. Dies führt dazu, dass in den letzten Jahren ein Umdenken in der Branche stattfand. Neben neuen kleineren Anbietern nachhaltiger Jeans, setzen auch die Big Player der Branche zunehmend auf Nachhaltigkeitsstrategien wie dem Einsparen von Wasser und Energie bei der Herstellung oder der Nutzung recycelten Denim-Stoffes.
Jeansmarkt in Deutschland
Auch wenn besonders in Zeiten von vermehrtem Arbeiten im Homeoffice gemütlichere Beinbekleidung wie Jogging- oder Stoffhosen immer populärer werden, ist der Siegeszug der Jeans in Deutschland noch lange nicht beendet. Im Jahr 2022
importierte Deutschland mit fast 200 Millionen Stück so viele Jeans wie noch nie zu einem
Rekord-Importwert von rund 2,6 Milliarden Euro. Die mit Abstand meisten der Denim-Hosen
kamen dabei aus Bangladesch, gefolgt von Pakistan und der Türkei. Hierzulande sind ebenfalls Levi’s oder Wrangler beliebt. Doch unter den
meistgetragenen Jeansmarken finden sich ebenso Hersteller wieder, die nicht vorrangig für ihre Jeanshosen bekannt sind. So kauften die meisten deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher im Jahr 2021 ihre Jeans bei H&M und auch Tommy Hilfiger oder Esprit waren verbreitete Anlaufstellen.
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