Die Baumwollpflanze (Gossypium) zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Primär dient der Baumwollanbau der Gewinnung von Baumwollfasern, die aus den Samenhaaren der Pflanze erzeugt werden. Baumwolle ist als wichtigste Naturfaser ein bedeutender Rohstoff für die textilverarbeitende Industrie. Zudem zählen Baumwollsamen zu den Ölsaaten, das gewonnene Pflanzenöl wird hauptsächlich für die Herstellung von Margarine oder für Kosmetikprodukte verwendet. Der bei der Pressung anfallende Baumwollextraktionsschrot findet als Viehfutter, v.a. als Bestandteil von Mischfutter für Rinder, Verwendung.
In Europa galt Baumwolle bis in die frühe Neuzeit hinein als Luxusgut, das erst durch die
sklavenbasierte transatlantische Plantagenwirtschaft breitere Verbreitung erfuhr. Neben Silber und Zucker gehört Baumwolle zu den Rohstoffen, deren abundante Verfügbarkeit die
divergente Entwicklung Europas und Nordamerikas zu den führenden Wirtschaftsregionen weltweit wesentlich beförderte.
Der weltweite Baumwollmarkt
Heute wird Baumwolle auf weltweit
knapp 31,6 Millionen Hektar angebaut. Die
Erntemenge unterliegt witterungsbedingten Schwankungen, im Erntejahr 2022/23 summierte sich die weltweite Ernte auf rund 116 Millionen Ballen (zu je 480 Pfund). Die
wichtigsten Erzeugerländer von Baumwolle stellen China Indien und die USA dar, weitere bedeutende Produzenten sind Pakistan, Australien und Brasilien. Die USA, Brasilien und Australien sind die mit Abstand
wichtigsten Exporteure des wertvollen Agrarrohstoffs. Zu den
führenden Importländern von Baumwolle gehören China, Bangladesch und Vietnam. Unter den zehn führenden Importeuren weltweit befinden sich keine EU-Staaten. Deutschland selbst
importierte zuletzt etwa 166.000 Tonnen.
Wichtigste Lieferländer für Baumwolle waren dabei die Türkei und Indien.
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