COSCO Shipping: Staatskonzern als maritimer Allrounder
Möglichst viel Kontrolle auf weltweiten maritimen Handelsrouten
Die heutige COSCO Group ist ein chinesisches Staatsunternehmen mit Sitz in Shanghai, das im Jahr 2016 aus der Fusion zweier großer staatlicher chinesischer Reedereien hervorging. Der Konzern setzt sich aus mehr als 40 einzelnen Unternehmen zusammen, die den Gewinn des Konzerns seit 2016 vervielfacht haben - im Jahr 2022 lag er bei umgerechnet rund 6,2 Milliarden Yuan (0,84 Milliarden Euro, Stand 31.12.2022).Dieses wirtschaftliche Potenzial nutzt die COSCO Group, um im Rahmen der sogenannten Belt and Road Initiative (umgangssprachlich "Neue Seidenstraße") eine möglichst hohe Kontrolle über weltweite maritime Handelsrouten zu erlangen. Um die Verkehre noch effizienter zu gestalten, wurde im November 2024 eine Partnerschaft mit dem Staat Peru bekannt gegeben, wonach im Ort Chancay (rund 80 Kilometer nördlich von Hauptstadt Lima) ein neuer Containerhafen entenstehen soll.
Mit Containerschiffen von China über Asien nach Europa
Mit mehreren Reedereien betreibt die Gruppe rund 1.400 eigene und gecharterte Schiffe, die meisten davon Container- und Massengutschiffe. Die COSCO Group gehört mit den beiden Container-Reedereien COSCO SHIPPING Lines und OOCL zu den größten Reedereien weltweit. Mit den Schiffen befährt die Reederei über 250 internationale Routen zwischen allen Kontinenten. Den Schwerpunkt des Transportaufkommens bilden China und Asien, aber auch Europa ist ein wichtiger Bestandteil des Portfolios.Cosco kauft 24,99 Prozent der Anteile an einem Terminal im Hamburger Hafen
Um mehr Einfluss auf die bevorzugte Be- und Entladung der eigenen Schiffe und auf internationale Kundendaten zu erhalten, hat die COSCO Group über Ihr Tochterunternehmen COSCO Shipping Ports weltweit zahlreiche Anteile an Container-Terminals übernommen. Dazu gehören mit den Terminals von Valencia und Piräus auch zwei der größten Häfen in Europa.Auch im Hamburger Hafen hat sich die COSCO Group eingekauft und besitzt 24,99 Prozent am Container-Terminal Tollerort. Für den Hafen von Hamburg eine Gratwanderung - auf der einen Seite gehört der Hafen zur systemrelevanten und damit besonders zu schützenden Infrastruktur, auf der anderen Seite ist China der mit Abstand wichtigste Handelspartner des Hafens.