Marktanteile der DB Cargo und ihrer Wettbewerber bis 2023
Seit dem Jahr 2007 hat sich der Marktanteil des bundeseigenen Verkehrsunternehmens DB Cargo im Schienengüterverkehr von 80 auf 39 Prozent reduziert. Der Marktanteil bezieht sich auf die erbrachte Verkehrsleistung. Dementsprechend hatten Privatbahnen in Deutschland einen Marktanteil von rund 61 Prozent. Aber nur zwei Wettbewerber erreichten einen Marktanteil von über 5 Prozent (die Quelle nennt keine Namen). Rund 15 weitere Unternehmen verfügten über einen Marktanteil zwischen 1 bis 4 Prozent. Laut der Quelle ist eine weitere Konsolidierung in der Branche zu erwarten. Größere Privatbahnen sind unter anderem SBB Cargo International, Captrain, Metrans und TX Logistics.
Erfolgreiche Restrukturierung der DB Cargo ab 2024?
Die DB Cargo steht seit einiger Zeit in der Kritik, da die Schienengüterverkehrssparte der Deutschen Bahn trotz Restrukturierungsmaßnahmen und staatlichen Förderungen des kostenintensiven Einzelwagenverkehrs weiterhin hohe Verluste erwirtschaftet. Außerdem wertet die EU-Kommission seit 2024 den Ausgleich dieser Verluste durch den Bahn-Konzern und den Bund als Eigentümer:in als Wettbewerbsverzerrung gegenüber anderen Güterbahnen.
Deshalb sollen innerhalb einer Restrukturierung ab dem Jahr 2025 bis zu 2.300 Stellen (rund 7,3 Prozent aller Vollzeitpersonale der DB Cargo zum 31.12.2023) abgebaut und neue Geschäftseinheiten (Stahl, Automotive, Chemie und Rohstoffe sowie Konsumgüter) gegründet werden, um sich stärker auf die Kund:innen ausrichten zu können und mehr Flexibilität zu erlangen. Dabei soll jede Geschäftseinheit als eigenverantwortlicher Betrieb mit eigenem Personal, Lokomotiven und Güterwagen agieren. Entgegen ursprünglichen Planungen wird der kombinierte Verkehr vorerst nicht an eine Tochtergesellschaft ausgegliedert (Stand Oktober 2024).
Offen ist, ob die Vorteile der Konzentration in den neuen Geschäftseinheiten tatsächlich überwiegen und die DB Cargo wieder in die Gewinnzone führen. Können doch Lokomotivführer:innen und Lokomotiven zukünftig nicht mehr ohne zusatzlichen Planungs- und Verwaltungsaufwand zwischen den verschiedenen Verkehren (z.B. einem Zug mit Stahlwaren und einem Zug mit Chemieprodukten) ausgetauscht werden. Auch die Disposition der Lokführer:innen, die bei der DB Cargo deutlich arbeitnehmerfreundlicher geregelt ist als bei privaten Konkurrenten und zu höheren Peronsalkosten führt, bleibt vorerst eine offene Frage (Stand Oktober 2024).
Starke private Güterbahnen und eine starke DB Cargo sind aber nicht zuletzt aufgrund des hauptsächlich von DB Cargo durchgeführten kostenintensiven Einzelwagenverkehrs wichtige Player innerhalb der Verkehrswende und zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland.