Muslime in Österreich bis 2021

Im Jahr 2021 lebten in Österreich rund 746.000 Muslime, d.h. Mitglieder islamischer Religionsgemeinschaften. Damit stieg ihre Zahl deutlich gegenüber der letzten amtlichen Erhebung von 2001 und auf einen erneuten Höchststand. Ihr Bevölkerungsanteil nahm im gesamten hier betrachteten Zeitraum ab 1971 von 0,3 Prozent auf 8,3 Prozent zu. Dieses Wachstum erklärt sich vor allem durch die Einwanderung aus der Türkei, den muslimischen Gebieten des ehemaligen Jugoslawiens sowie in den letzten Jahren der Flüchtlinge aus dem arabischen und nordafrikanischen Raum.

Was sind Religionen und Religionsgemeinschaften?

Der Begriff Religion bezeichnet den Glauben an eine übernatürliche Instanz oder Macht, meistens in Form einer oder mehrerer Gottheiten. Menschen mit gleichen Glaubensvorstellungen schließen sich oft in Religionsgemeinschaften zusammen, die bestimmte Abläufe und Regeln zur Verehrung der jeweiligen Gottheit sowie der allgemeinen religiösen Lebensführung entwickeln. In Österreich genießen gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften den Status als Körperschaften öffentlichen Rechts. Sie haben etwa das Recht auf selbstständige Verwaltung ihrer inneren Angelegenheiten und auf Erteilung des Religionsunterrichts an staatlichen Schulen. Darunter gibt es staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaften. Diese besitzen zwar Rechtspersönlichkeit, sind aber keine Körperschaften öffentlichen Rechts. Der rechtlich geringste Status schließlich ist der religiöse Verein.

Religionslandschaft in Österreich

In Österreich sind die Katholiken mit rund 4,7 Millionen Mitgliedern die größte Religionsgemeinschaft, gefolgt von den Muslimen mit circa 746.000 und den orthodoxen Christen mit etwa 437.000 Gläubigen. Konfessionsübergreifend glauben laut einer Umfrage rund drei Viertel (73 Prozent) der Österreicher an einen Gott. Gemäß der gleichen Erhebung bezeichnen sich 63 Prozent als religiös, 29 Prozent als nicht-religiös und 4 Prozent als überzeugte Atheisten. Nur noch für 31 Prozent ist Religion wichtig. Dies spiegelt sich dann auch in einer geringeren Ausübung des Glaubens wider, etwa bei der Häufigkeit des Betens.