Stärke der Erdbeben in der Türkei am 06. Februar 2023

Zwei Erdbeben erschütterten in der Nacht auf den 6. Februar 2023 die Bevölkerung im Südosten der Türkei nahe der türkisch-syrischen Grenze. Das Beben um 01:17 Uhr wies eine Stärke von 7,7 auf der Richterskala auf, das Erdbeben am Morgen um 10:24 Uhr einen Wert von 7,6. Beide wurden von mehreren starken (> 5,5) und vielen schwächeren Nachbeben begleitet.

Was sind die Folgen der Erdbeben?

Vorläufige Zahlen der türkischen Behörden sprechen von mehr als 44.200 Toten und 80.000 Verletzten auf der türkischen Seite. Auf der syrischen Seite wurden bisher über 5.900 Todesopfer gezählt (Stand: 24. Februar 2023, 21Uhr MEZ). Allerdings wird vermutet, dass die Dunkelziffer vor allem in Syrien deutlich höher liegt, da auch von Rebellen kontrollierte Regionen von den Erdbeben betroffen sind, was die Lage unübersichtlicher macht. Außerdem werden die Bergungsarbeiten teilweise von Schnee und Eis behindert. Die nächsten betroffenen Großstädte sind u.a. Gaziantep, Adana und Kahramanmaras in der Türkei und Aleppo in Syrien. Nach Angaben der WHO waren bis zu 23 Millionen Menschen dem Erdbeben ausgesetzt. Gemessen an den Folgen sprechen Beobachter schon jetzt von einem Jahrhundertbeben. Zahlreiche Hilfsorganisationen sind vor Ort im Einsatz. Außerdem ist eine Geberkonferenz der EU für Anfang März geplant.

Türkei immer wieder von schweren Erdbeben heimgesucht

Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Im August 1999 ereignete sich das bislang schwerste Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte mit mehr als 17.000 Todesopfern. Grund für die häufigen schweren Beben ist, dass hier die afrikanische und die eurasische Kontinentalplatte aufeinanderprallen. Das schwerste Erdbeben nach Todesopfern seit 2000 war das Erdbeben in Haiti im Jahr 2010, das mehr als 300.000 Todesopfer zur Folge hatte. Die Türkei ist weltweit das Land mit den fünftmeisten Erdbeben in den Jahren zwischen 1900 und 2021.