Entwicklung der Reallöhne in Argentinien bis 2024
Im Jahr 2024 sinken die Reallöhne in Argentinien voraussichtlich um 15,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies setzt einen Trend fort, der 2017 begann und sich seitdem mit Ausnahme einer kurzen Erholung 2021 stetig verschärft hat. Der starke Rückgang der Reallöhne spiegelt die tiefgreifenden wirtschaftlichen Herausforderungen wider, mit denen die Argentinier:innen konfrontiert sind. Die argentinischen Arbeitnehmer erleben einen massiven Kaufkraftverlust. Die Statistik zeigt die Entwicklung der Reallöhne in Argentinien von 2014 bis 2024. Die Reallöhne sind die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer.
Dramatischer Reallohnverlust in Argentinien
Die hohe Inflationsrate ist ein Hauptgrund für den Reallohnverlust. Im Oktober 2024 liegt die Teuerungsrate bei rund 193 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig wertet der argentinische Peso drastisch ab. Ende Oktober 2024 kostet ein US-Dollar 986,03 Peso. Das ist eine Verdreifachung des Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar innerhalb eines Jahres. Diese Entwicklungen führen dazu, dass die Nominallohnsteigerungen die rasant steigenden Lebenshaltungskosten nicht ausgleichen können. Die Kaufkraft der Arbeitnehmer sinkt dadurch erheblich.
Soziale Folgen der Wirtschaftskrise
Die anhaltende Reallohnerosion hat gravierende soziale Auswirkungen. Im ersten Halbjahr 2024 leben 52,9 Prozent der städtischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze - ein Anstieg um 11 Prozentpunkte gegenüber Ende 2023. Die Regierung versucht, die Wirtschaft durch Leitzinssenkungen anzukurbeln. Im Mai 2024 senkt die Zentralbank den Leitzins auf 40 Prozent. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um den Abwärtstrend bei den Reallöhnen zu stoppen, bleibt abzuwarten.