Kinderarbeit: Ausmaß in verschiedenen Ländern der Welt
Von den untersuchten Ländern hatte Äthiopien die höchste Kinderarbeitsquote - im Jahr 2015 war in dem afrikanischen Land fast jedes zweite Kind von Kinderarbeit betroffen. In Burkina Faso waren im Jahr 2021 etwa 42 Prozent der Kinder von Kinderarbeit betroffen. Die Daten der einzelnen Länder sind nur bedingt vergleichbar, da sie in unterschiedlichen Jahren erhoben wurden.
Wie viele Kinder müssen weltweit arbeiten?
Die Fragen, wie viele Kinder von Kinderarbeit betroffen sind, kann nicht exakt beantwortet werden. Es gibt zwar Zahlen für einzelne Länder, aber diese sind Hochrechnungen und klammern die Dunkelziffer aus. Trotzdem geben sie einen Überblick über das Ausmaß des Problems: Im Jahr 2016 waren nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) weltweit 152 Millionen Kinder (und damit mehr als jedes zehnte Kind) von Kinderarbeit betroffen. Von diesen Kindern mussten etwa 73 Millionen Arbeiten ausüben, die als gefährlich gelten. Fast die Hälfte der betroffenen Kinder sind sehr jung - 56 Prozent waren im Jahr 2020 unter zwölf Jahre alt. Insgesamt arbeiteten mehr Jungen (88 Millionen) als Mädchen (64 Millionen). Allerdings muss man hier bedenken, dass Mädchen tendenziell mehr Arbeiten im Haushalt erledigen, die dann seltener in den Statistiken auftauchen.
Wo gibt es Kinderarbeit?
Regional waren Kinder am häufigsten in Afrika (27 Prozent aller Kinder) von Kinderarbeit betroffen. Die Kinderarbeitsquote - also der Anteil der betroffenen Kinder in einem Land - ist aber nur eines von mehreren Indizien für das Ausmaß von Kinderarbeit. Relevant ist auch die Frage, wie viele Stunden Kinder pro Woche arbeiten müssen. In Bolivien und Paraguay mussten Kinder im Durchschnitt mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten. Bei Arbeitsstunden in diesem Bereich ist ein Schulbesuch nur noch schwer möglich: In Laos besuchten zum Beispiel im Jahr 2010 nur etwas mehr als zehn Prozent der arbeitenden Kinder eine Schule.