Opfer von Menschenhandel zur sex. Ausbeutung in Deutschland nach Einwirkungsart 2023
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 406 Opfer im Bereich Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung erfasst. Nach Anwerbung der Opfer wird von den Tätern häufig auf diese eingewirkt, um sie zur Prostitutionsausübung zu bewegen. Dies kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen, häufig kommen auch mehrere Methoden zur Anwendung. In 81 erfassten Fällen wurden die Opfer durch physische Gewalt des Täters zur Prostitutionsausübung gezwungen.
Erfasste Arten der Einwirkung
Bei der Einwirkung auf Opfer im Bereich Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung unterscheidet die Quelle zwischen verschiedenen Arten (beispielhafte Darstellung):
- Psychische Gewalt meint demnach zum Beispiel, wenn Opfer durch Täter ständig überwacht werden.
- Drohungen können in der Form angewandt werden, die Familie über die Prostitutionstätigkeit zu informieren oder Gewalt gegen die Betroffenen oder deren Angehörige auszuüben.
- Die Ausnutzung einer wirtschaftlichen oder persönlichen Zwangslage besteht zum Beispiel, wenn sich die Täter den illegalen Aufenthalt der Opfer zunutze machen.
- Hilflosigkeit von Opfern im Ausland kann beispielsweise im Falle fehlender Sprachkenntnisse durch Täter ausgenutzt werden.
Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in Deutschland
Die Anzahl der abgeschlossenen Ermittlungsverfahren im Bereich Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ist in Deutschland in den letzten Jahren fast kontinuierlich gesunken und belief sich im Jahr 2023 auf insgesamt 299. Dabei wurde in den meisten der im genannten Jahr erfassten Ermittlungsverfahren aufgrund von Zwangsprostitution ermittelt. Andere erfasste Deliktarten waren Menschenhandel, Zuhälterei, Ausbeutung von Prostituierten, Ausbeutung unter Ausnutzung von Freiheitsberaubung und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung (siehe Ermittlungsverfahren wegen sexueller Ausbeutung nach Deliktart).