Methoden zur Anwerbung der Opfer von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung 2021
Im Jahr 2021 wurden laut dem vom Bundeskriminalamt (BKA) ausgegebenen Bundeslagebild Menschenhandel und Ausbeutung insgesamt 417 Opfer im Bereich Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung erfasst. Die Opfer wurden dabei auf unterschiedliche Weisen angeworben, häufig kamen auch mehrere Methoden zur Anwendung (Mehrfachnennungen sind deshalb möglich). Die Anwerbungsmethode, die im Jahr 2021 am häufigsten angewendet wurde, war die sogenannte Loverboy-Methode (bei 20,4 Prozent).
Erfasste Methoden der Anwerbung
Bei der Art der Anwerbung von Opfern im Bereich Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung unterscheidet die Quelle zwischen verschiedenen Methoden:- Beim Modus Operandi der Täuschung werden dem späteren Opfer beispielweise hinsichtlich der tatsächlichen Umstände seiner Tätigkeit falsche Versprechungen gemacht.
- Bei der Loverboy-Methode werden weibliche Minderjährige und junge Frauen unter Vorspiegelung einer Liebesbeziehung in ein emotionales Abhängigkeitsverhältnis gebracht, um sie in der Folge an die Prostitution heranzuführen und auszubeuten.
- Einige Opfer geben an, im Einverständnis gehandelt zu haben. Allerdings werden laut Quelle auch diese Opfer oft über die genauen Umstände, wie z.B. Art und Umfang der Prostitutionsausübung, getäuscht.
- Die Anwerbung über das Internet erfolgte 2021 in insgesamt 55 Fällen, beispielsweise durch soziale Netzwerke und Anzeigeportale.
- Bei einer familiär bedingten Anwerbung wurden die Opfer z. B. durch Familienangehörige dazu gebracht, der Prostitution nachzugehen.
- Eine professionelle Anwerbung erfolgt z.B. über angebliche Model- und Künstleragenturen, Inserate in Zeitungen oder über eigens auf die Anwerbung von Prostituierten im Ausland spezialisierte „Rekrutierer“.
