
Handelsbilanz der USA bis 2024
Im Jahr 2024 beträgt das Handelsbilanzdefizit der USA rund 1,29 Billionen US-Dollar. Im Vorjahr 2023 betrug das Bilanzdefizit rund 1,15 Billionen US-Dollar.
Die Statistik zeigt den Handelsbilanzsaldo der USA von 2014 bis 2024. Die Handelsbilanz bezeichnet den Wert der Warenexporte minus den Wert der Warenimporte. Ein positiver Wert bedeutet einen Handelsbilanzüberschuss, ein negativer Wert ein Handelsbilanzdefizit.
Handelskriege der Trump-Regierung
Das hohe Defizit im Güterhandel der USA ist immer wieder politisches Thema und hat zum ersten Handelskrieg der ersten Trump-Regierung geführt. Auch in der zweiten Trump-Amtszeit ist ein Handelskrieg entstanden. Die USA verzeichnen mit allen wichtigen Handelspartnern ein hohes Defizit, allein mit China beträgt das Defizit rund 292 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024. Die USA haben zwar einen Überschuss im Dienstleistungshandel, dieser beträgt allerdings nur rund ein Viertel des Defizits im Güterhandel. Somit ist auch der Leistungsbilanzsaldo negativ. Präsident Trump verhängt Strafzölle auf die Handelspartner der Vereinigten Staaten und möchte diese dazu bringen, mehr Güter aus den USA zu importieren.
Wie problematisch ist das Handelsbilanzdefizit der USA?
Grundsätzlich ist ein hohes Defizit im Außenhandel für Länder nicht erwünscht. Ein hohes Defizit deutet auf mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Exportgüter hin. Um die inländische Nachfrage zu decken, importiert ein Land mehr, als es exportiert. Eine Auswirkung davon sind oft hohe Haushaltsdefizite. Dies lässt sich beispielsweise durch eine Abwertung der Währung ausgleichen. Die USA sind allerdings ein spezieller Fall, da der US-Dollar auch Weltwährung ist. Seit Jahren fahren die USA hohe Defizite im Haushalt ein. Eine Abwertung des US-Dollars würde zu einer globalen Rezession führen, da ein Großteil der Länder Währungsreserven in US-Dollar haben. Die USA können durch die Bedeutung des US-Dollars allerdings ihre Auslandsschulden immer begleichen. Unter der Biden-Regierung wurde versucht, durch milliardenschwere Investitionsprogramme, wie den Chips-Act in Bildung zu investieren und heimische Industrie, wie die Solar-, Wind- oder Halbleiterindustrie, zu stärken. Auch durch hohe Staatsausgaben haben die USA ein hohes BIP-Wachstum verzeichnet. Trump hingegen versucht, mit Strafzöllen Druck auf die Handelspartner der USA auszuüben, um deren Exporte in die USA zu beschränken. Strafzölle schaden jedoch vor allem Verbrauchern in den USA. Eine weitere Alternative wäre eine Umverteilung von Oben nach Unten, um die inländische Nachfrage zu stabilisieren. Vor allem Arbeiter:innen, die unter der Deindustrialisierung in den USA gelitten haben, haben an Kaufkraft verloren, während andere Bereiche der Dienstleistungsindustrie und Silicon Valley stark am Wachsen sind. Die aktuelle Handelspolitik von Trump dürfte allerdings nicht zu einer Senkung des Defizits führen, die wirtschaftlichen Antworten auf das Defizit brauchen vor allem Zeit. Ob die Handelspartner der USA auf die Politik von Trump eingehen, bleibt fraglich.