Angreifer unbekannt

Im vergangenen Jahr wurden in Österreich 10.010 Anzeigen wegen Cyberkriminalität erstattet. Das geht aus dem gestern erschienen Bericht Cybercrime Österreich 2015 des Bundeskriminalamtes hervor. Unter Cybercrime werden Straftaten gefasst, die unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik begangen werden oder gegen diese gerichtet sind, z.B. Betrugsdelikte, Kinderpornografie oder Datenbeschädigung.

Die Zahl der Anzeigen ist über die letzten 10 Jahre deutlich angestiegen und liegt seit 2012 relativ konstant um die 10.000. Die Aufklärungsquote hingegen ist in der letzten Dekade tendenziell gesunken. Seit 2011 wurde nicht einmal die Hälfte aller angezeigten Fälle aufgeklärt. Erklärungsansatz für beide Trends ist die steigende Technologisierung der Gesellschaft, die Internationalität der Kriminalitätsform sowie zunehmende Professionalisierung der Täter, etwa über immer mehr Möglichkeiten bei Verschlüsselungs- und Anonymisierungstechniken.

Für die nächsten Jahre wird mit einem weiteren Anstieg der Cyberkriminalität gerechnet. Innenminister Wolfgang Sobotka hebt daher die Wichtigkeit ihrer Bekämpfung hervor: "Die Kriminalität verlagert sich in den zurückliegenden Jahren zunehmend von der Straße in das Internet und steigt kontinuierlich in Umfang, Intensität und Schaden. Als zuständiger Minister ist es mein zentrales Anliegen, dass wir die Zeichen der Zeit erkennen und vor allem im Bereich der Prävention Vorkehrungen treffen."

Die Cyberkriminalität gehört zu den sogenannten "Big Five". Diesen Begriff verwendet das Bundeskriminalamt für die fünf Kriminalitätsfelder mit dem größten Einfluss auf das Sicherheitsempfinden der Österreicher. Dazu gehören außerdem Wohnungseinbrüche, Kfz-Diebstahl, Gewaltdelikte sowie Wirtschaftskriminalität.