Ein vor 2020 hauptsächlich Branchenkennern geläufiges Unternehmen aus Cambridge, Massachusetts ist auf einmal weltbekannt: Das Biotechunternehmen
. hat durch die Entwicklung seines mRNA–Impfstoffs
entscheidend einzudämmen. Umsatzsteigerungen im vierstelligen Prozentbereich verdeutlichen den Erfolg: belief sich der
2019 noch auf rund 60 Millionen US-Dollar, stiegen die Erlöse 2020 zunächst auf 800 Millionen und beliefen sich Ende 2022 auf rund 19,3 Milliarden Dollar. Infolge des Abklingens der Pandemie im Jahr 2023 ging jedoch auch die Nachfrage nach Impfstoffen drastisch zurück. Dies wirkte sich im selben Jahr auf Modernas Umsatz aus: Er fiel um gute 60 Prozent auf rund 6,85 Milliarden US-Dollar.
Die Forschung von Moderna und anderen Biotechunternehmen wie
BioNTech aus Mainz oder
CureVac aus Tübingen eröffnen ganz neue Perspektiven für medizinische Behandlungen. Einzelsträngige Ribonukleinsäuren (RNA) - die sogenannnte messenger-RNA (mRNA) - nehmen dabei die zentrale Rolle ein und nähren die Hoffnung auf revolutionäre Therapiemöglichkeiten.

Moderna – Wegbereiter der Zukunft
Das im September 2010 gegründete Biotechnologieunternehmen unter der Leitung von CEO Stéphane Bancel beschäftigt aktuell weltweit rund
3.900 Mitarbeiter. Im Laufe der Corona-Pandemie stieg der
Börsenwert des Unternehmens von rund 3,4 Milliarden 2019 auf den Rekordwert von nahezu 81 Milliarden US-Dollar 2021. Im Jahr 2023 belief sich der Wert auf rund 40 Milliarden US-Dollar. Damit liegt Moderna deutlich vor dem
direkten Konkurrenten BioNTech aus Mainz. Auch wenn sich Moderna im Rennen um einen COVID-19 Impfstoff BioNTech um Haaresbreite geschlagen geben musste, wurde mit der zweiten EU-weiten Zulassung eines Impfstoffs auf mRNA-Basis im Januar 2021 die Funktionstüchtigkeit und Sicherheit der neuen Technologie untermauert. Die
mRNA-Pionierunternehmen haben damit eine breite Perspektive für neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnet und das Fundament eines potentiellen Milliardenmarktes gelegt. Dementsprechend groß sind die damit verbundenen Hoffnungen von Patienten und Investoren.

mRNA – Baustein der Hoffnung
Im Inneren des Zellkerns einer menschlichen Zelle, genauer gesagt in der DNA, verbirgt sich der Bauplan eines jeden Einzelnen von uns. Damit dieser Bauplan in die Tat umgesetzt werden kann, braucht es einen Vermittler zwischen dem Zellkern und dem Rest der Zelle. Diese Aufgabe übernimmt die mRNA. Chemisch betrachtet ist die mRNA eine einzelsträngige Ribonukleinsäure (RNA), die aus Teilabschnitten der DNA grundlegende Informationen über den Aufbau von Eiweißen ablesen kann. Diese Informationen übermittelt die messenger-RNA dann an die Ribosomen außerhalb des Zellkerns. Anhand dieses Bauplans, konstruieren die Ribosomen das gewünschte Protein und die mRNA wird wieder abgebaut.
Die in Rekordzeit entwickelten COVID-19-Impfstoffe haben gezeigt, dass Biotechnologieunternehmen wie Moderna oder BioNTech in der Lage sind, mRNA erfolgreich zu synthetisieren. Das dadurch eröffnete Spektrum neuartiger
Anwendungsmöglichkeiten euphorisiert seitdem die Pharmabranche. Laut Prognosen dürfte der weltweite Umsatz mit mRNA-basierten Arzneimitteln in den nächsten Jahren im
zweitstelligen Milliardenbereich liegen. Die Hoffnungen liegen dabei nicht nur auf hocheffektiven neuen Impfungen etwa gegen Malaria oder HIV, sondern auch im Bereich der Therapie bestimmter Krebsarten oder tödlicher Erbkrankheiten wie Mukoviszidose. Insbesondere auf dem Gebiet der
personalisierten Medizin werden von der Technologie wichtige Impulse erwartet.
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