Der Bildungssektor hat nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine ökonomische Bedeutung. So erwirtschaftete die Branche Erziehung und Unterricht in der Schweiz im Jahr 2021 eine
von über 4,3 Milliarden Schweizer Franken. Dies entsprach allerdings lediglich rund 0,6 Prozent der
. Wesentlich wichtiger ist das Bildungswesen hingegen für die Beschäftigung: 2022 arbeiteten über 370.700
5,9 Prozent des BIP für Bildung
Das Bildungssystem ist auch ein wichtiger Investitionsbereich für den Staat: Im Jahr 2020 - Daten zu den Bildungsausgaben liegen erst knapp zwei Jahre nach dem entsprechenden Kalenderjahr vor - gaben Bund, Kantone und Gemeinden zusammen rund 40,8 Milliarden Schweizer Franken
für Bildung aus. Der größte Teil entfiel dabei mit circa 25,2 Milliarden Schweizer Franken auf die Kantone. Die gesamten öffentlichen Bildungsausgaben machten etwa 5,9
Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Schweiz aus; dieser Wert hat sich in den letzten Jahren leicht gesteigert. Nach Bildungsstufen untergliedert flossen
die meisten Mittel mit rund 18,1 Milliarden Schweizer Franken in die obligatorische Schule,
pro Person betrachtet waren hingegen die Hochschulen mit etwa 36.300 Schweizer Franken pro Kopf am kostenintensivsten. Die
Bildungsausgaben der privaten Haushalte in der Schweiz betrugen 2021 rund 3,4 Milliarden Schweizer Franken.
Zahl der Akademiker:innen steigt
Der
Bildungsstand der Bevölkerung im Erwerbsalter (25-64 Jahre) hat sich in der Schweiz in den letzten Jahren formal deutlich erhöht: So besaßen im Jahr 2022 rund 29,7 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe einen Hochschulabschluss als höchsten Bildungsgrad; 2012 war die Quote der Akademiker:innen mit 22,7 Prozent wesentlich niedriger gewesen. Zurückgegangen ist hingegen vor allem der Anteil der Personen mit einer Berufsbildung der Sekundarstufe II als höchster Qualifikation; er fiel von 42,4 Prozent im Jahr 2012 auf nunmehr 34,5 Prozent. Personen, die lediglich die obligatorische Schule beendet haben, machten 13,9 Prozent aus. Dabei gibt es soziodemografische Unterschiede: Im
Geschlechtervergleich haben Männer durchschnittlich einen höheren Bildungsabschluss als Frauen (30,4 zu 29,1 Prozent Hochschulabsolvent:innen, umgekehrt 13 zu 14,9 Prozent bei der obligatorischen Schule). Zudem sind jüngere
Altersgruppen formal besser ausgebildet als ältere: Der Anteil der Hochschulabsolvent:innen sinkt von 37,8 Prozent bei den 25- bis 34-Jährigen mit zunehmendem Alter bis auf 13,7 Prozent bei den über 74-Jährigen; jener der Abgänger:innen der obligatorischen Schule steigt hingegen von 9,2 auf 25,8 Prozent an.
Schulen
Im Schuljahr 2021/2022 besuchten in der Schweiz 987.700 Schüler:innen die
obligatorische Schule und 366.400 eine
Ausbildung der Sekundarstufe II. Im Jahr 2022 wurden fast 19.200
gymnasiale Maturitätszeugnisse ausgestellt, die zur Aufnahme eines Universitätsstudiums berechtigen. Insgesamt unterrichteten 2021/2022 knapp 125.400
Lehrkräfte an öffentlichen Schulen in der Schweiz; die meisten von ihnen in der Primarstufe 3-8.
Anteil offener Lehrstellen normalisiert sich nach Corona wieder
Die Berufsbildung erfolgt in der Schweiz zumeist dual, d.h. in einer Kombination aus Schulunterricht und Praxis in einem Ausbildungsbetrieb. 2022 schlossen rund 65.800 Absolvent:innen die
berufliche Grundbildung der Sekundarstufe II ab; die meisten mit einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ). Die
Abdeckung am Lehrstellenmarkt ist normalerweise hoch: Im Jahr 2019 waren 88 Prozent aller von den Unternehmen angebotenen Lehrstellen für das erste Lehrjahr besetzt. Im Corona-Jahr 2020 sank der Anteil der vergebenen Lehrplätze jedoch auf 70 Prozent; 30 Prozent der Lehrstellen blieben unbesetzt. In den Jahren 2021 und 2022 lag der Anteil der vergebenen Lehrstellen wieder deutlich über 80 Prozent und damit auf dem Niveau von vor Beginn der Pandemie. Weitergehende Qualifikationen bieten
Abschlüsse der höheren Berufsbildung, an der im Jahr 2021/2022 fast 62.500
Personen teilnahmen.
Zahl der Studierenden erstmals rückläufig
Zum Hochschulbereich zählen die Universitäten sowie Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen. Insgesamt gab es im Winter- bzw. Herbstsemester 2022/2023 rund 274.900
Studierende an öffentlichen Hochschulen in der Schweiz. Davon besuchten circa 167.700 eine Universität, 83.800 eine FH und 23.400 eine PH. Im Vergleich zum Wintersemester 2021/2022 hat die Anzahl der Studierenden erstmalig leicht abgenommen. In den zehn Jahren zuvor war sie stetig angestiegen: im Wintersemester 2012/2013 gab es nur rund 222.700 Studierende an öffentlichen Hochschulen. Die Anzahl der Studieneintritte auf der Stufe Bachelor/Diplom betrug 2022/2023 etwa 20.200 an
Universitäten und zusammen knapp 22.600 an
FH und PH. 2022 gab es an den öffentlichen Schweizer Hochschulen rund 33.700
Bachelorabschlüsse, 21.900
Masterabschlüsse und 4.600
Doktorate. Im gleichen Jahr waren etwa 71.600
Mitarbeitende an den Universitäten tätig, davon mehr als 4.700
Professor:innen.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
