Statistiken zu Steuern in der Schweiz
Direkte Steuern für natürliche Personen
"Natürliche Personen", d.h. Privatpersonen, zahlten 2019 - die Angaben für 2020 liegen hierzu noch nicht vor - rund 69,6 Milliarden Schweizer Franken an direkten Steuern. Davon entfielen 57,7 Milliarden Schweizer Franken auf Einkommenssteuern und 7,9 Milliarden Schweizer Franken auf Vermögenssteuern; der Rest auf übrige Steuern. Der Einkommenssteuersatz in den einzelnen Kantonen ist allerdings sehr verschieden: In Genf ist er am höchsten (44,75 Prozent), in Zug am niedrigsten (22,38 Prozent). Große Unterschiede gibt es auch bei den Vermögenssteuersätzen. Eine besondere Form der Besteuerung ist die Aufwand- oder Pauschalbesteuerung: Für ausländische Staatsbürger, die erstmals oder nach zehnjähriger Landesabwesenheit Wohnsitz in der Schweiz nehmen und in der Schweiz nicht erwerbstätig sind, besteht die Möglichkeit der Besteuerung nach dem Aufwand. Als Bemessungsgrundlage der Steuerberechnung gilt hierbei nicht das weltweite Einkommen und Vermögen, sondern vereinfacht der Lebensaufwand des Steuerpflichtigen. Diese Steuerart ist umstritten, da sie reiche Ausländer bevorzugt. Einige Kantone erheben sie nicht mehr, eine generelle Abschaffung wurde aber in einer Volksabstimmung im November 2014 abgelehnt. Die insgesamt rund 4.560 Aufwandbesteuerten leisteten im Jahr 2018 Steuerzahlungen in Höhe von 821 Millionen Schweizer Franken.Direkte Steuern für juristische Personen
"Juristische Personen", überwiegend Unternehmen, zahlten 2019 rund 24,6 Milliarden Schweizer Franken an direkten Steuern. Davon entfielen circa 22,3 Milliarden Schweizer Franken auf Gewinnsteuern und 2 Milliarden Schweizer Franken auf Kapitalsteuern; hinzu kommen noch weitere kleinere Steuern. Wie die Einkommenssteuersätze für Privatpersonen, fallen auch die Gewinnsteuersätze je nach Kanton sehr unterschiedlich aus: Bern liegt an der Spitze (21,04 Prozent); am niedrigsten sind die Sätze in Zug (11,85 Prozent). Auch die Kapitalsteuersätze variieren stark.Indirekte Steuern
Neben den direkten gibt es auch noch indirekte Steuern. Darunter fallen vor allem Verbrauchssteuern, von denen die Mehrwertsteuer mit rund 22,5 Milliarden Schweizer Franken im Jahr 2019 am ertragreichsten war, gefolgt von der Mineralölsteuer (4,6 Milliarden Schweizer Franken) und der Stempelabgabe (2,2 Milliarden Schweizer Franken). Bei den Besitz- und Ausgabensteuern erzielten die Motorfahrzeugsteuern mit 2,3 Milliarden Schweizer Franken die höchsten Einnahmen.Steuerhinterziehung & -betrug
Die Schweiz wird vor allem im Ausland oft mit Steuerhinterziehung und -betrug in Verbindung gebracht. Vor diesem Hintergrund gingen im Jahr 2019 rund 1.500 internationale Amtshilfegesuche bei den Behörden ein; deutlich weniger als im Rekordjahr 2016 mit über 66.550 Amtshilfegesuchen. In der Schweiz selbst wurden 2020 circa 85,4 Millionen Schweizer Franken Nachsteuern und Bußen aufgrund von Strafuntersuchungen zu direkten Steuern durch die Kantone veranlagt und damit weniger als im Vorjahr mit 221,6 Millionen. Einen Rückgang gab es auch bei den straflosen Selbstanzeigen bei Steuerdelikten mit einer Anzahl von 15.941 im Jahr 2020 im Vergleich zu 24.091 im Jahr 2019.Ausgewählte Daten zu gegenwärtigen Geschehnissen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in der Schweiz finden Sie auf unserer Themenseite zu aktuellen Trends und Themen des Landes.