Da der Tourismus eine Branche mit vielfältigen Verflechtungen ist, die über das Gastgewerbe (Beherbergung und Gastronomie) hinaus auch in Bereiche wie Personentransport oder Sport und Freizeit reichen, wird auf Basis internationaler Richtlinien seit 2002 jährlich ein Tourismus-Satellitenkonto (TSA) für Österreich berechnet. Nach diesem Ansatz betrug die
unter Berücksichtigung sämtlicher direkter und indirekter Effekte im Jahr 2022 rund 17 Milliarden Euro; das entsprach einem
von 3,8 Prozent. Nachdem die volkswirtschaftliche Bedeutung der Branche aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie deutlich zurückging, denn 2019 waren noch circa 21,9 Milliarden Euro und 5,5 Prozent des BIP erwirtschaftet worden, erholte sich die Branche bisweilen nur leicht. Die normalerweise
erreichte 2022/23 mit rund 13,3 Milliarden Euro dagegen sogar fast wieder die Umsatzzahlen wie noch vor der Pandemie. Trotzdem blieb der erwirtschaftete Umsatz deutlich hinter der Sommersaison 2023, die mit insgesamt 16,6 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreichte. Der meiste Umsatz wird dabei durch
generiert, die nach aktuellen Angaben mehr als 22 Milliarden Euro ausgaben. Die
wirken sich dabei als sog. Tourismusexporte auch positiv auf die Leistungsbilanz von Österreich aus.
Touristisches Angebot
Im Tourismusjahr 2022/2023 gab es in Österreich rund 70.200 gewerbliche und private
Beherbergungsbetriebe. Damit stieg die Anzahl gegenüber dem Vorjahr wieder auf einen neuen Höchststand. Den
Bundesländervergleich führte mit 22.800 Beherbergungsstätten die Wintersportdestination Tirol an. Die Region ist sowohl im Sommer als auch im Winter ein beliebtes Reiseziel, da sie eine Vielzahl von Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Skifahren, Mountainbiken und Klettern bietet. In den Unterkünften Österreichs standen im selben Jahr circa 1,17 Millionen
Betten für die Gäste bereit. Unterteilt nach
Beherbergungsarten boten dabei 5- und 4-Sterne-Hotels mit ungefähr 302.200 die meisten Schlafplätze an, gefolgt von knapp 257.000 im Bereich Camping.
Touristische Nachfrage
In Beherbergungen in Österreich kamen im Jahr 2023 insgesamt rund 45 Millionen
Gäste an, die für circa 151 Millionen
Übernachtungen sorgten - dies bedeutete einen erneuten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Dabei stellten die Deutschen mit etwa 57,4 Millionen Nächtigungen noch vor den Österreichern selbst mit ungefähr 39,9 Millionen die wichtigste
Gästegruppe dar. Mit Blick auf die
Unterbringungsart entfiel der Großteil der Übernachtungen mit knapp 90,3 Millionen auf Hotels, während bei den
Bundesländern wiederum Tirol mit 48,4 Millionen Nächten den Spitzenplatz einnahm.
Beschäftigung im Tourismus
Der Tourismus ist ein wichtiger Arbeitgeber in Österreich: Im Jahr 2021 wurden nach der Systematik des Tourismus-Satellitenkontos insgesamt rund 133.100
direkte Beschäftigungsverhältnisse in charakteristischen Tourismusindustrien gezählt; die meisten davon mit circa 100.400 im touristischen Bereich des Gastgewerbes. Dabei herrscht nach der Pandemie ein Fachkräftemangel in der Branche, denn
Arbeitsmarktdaten zum Fremdenverkehr für das Jahr 2023 zeigen, dass das Stellenangebot wieder stark zugenommen hat und nur schwer bedient werden kann. Dies liegt zum einen an der dauerhaften beruflichen Neuorientierung von ehemaligen Tourismus-Arbeitskräften während der coronabedingten Schließungen; zum anderen nimmt die Zahl der
Lehrlinge im Bereich Tourismus / Gastgewerbe / Hotellerie seit 2019 ab und betrug 2022 lediglich noch etwa 5.975 junge Menschen. Aufgrund des allgemeinen demografischen Wandels und eher schlechten Arbeitsbedingungen kommt also auch immer weniger Nachwuchs in die Betriebe. Als
beste Arbeitgeber der Branche galten laut einer Erhebung für 2023 die Reiseunternehmen TUI und Eurotours.
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