Die Baumwollpflanze (Gossypium) zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Primär dient der Baumwollanbau der Gewinnung von Baumwollfasern, die aus den Samenhaaren der Pflanze erzeugt werden. Baumwolle ist als
ein bedeutender Rohstoff für die textilverarbeitende Industrie. Zudem zählen Baumwollsamen zu den
. Das gewonnene Pflanzenöl wird hauptsächlich für die Herstellung von Margarine oder für Kosmetikprodukte verwendet. Der bei der Pressung anfallende Baumwollextraktionsschrot findet als Viehfutter, v. a. als Bestandteil von Mischfutter für Rinder, Verwendung.
In Europa galt Baumwolle bis in die frühe Neuzeit hinein als Luxusgut, das erst durch die sklavenbasierte transatlantische Plantagenwirtschaft eine größere Verbreitung erfuhr. Neben Silber und Zucker gehört Baumwolle zu den Rohstoffen, deren abundante Verfügbarkeit die
divergente Entwicklung Europas und Nordamerikas zu den führenden Wirtschaftsregionen weltweit wesentlich beförderte.
Der weltweite Baumwollmarkt
Heute wird Baumwolle auf weltweit
knapp 31,7 Millionen Hektar angebaut. Die
Erntemenge unterliegt witterungsbedingten Schwankungen, im Erntejahr 2023/24 summierte sich die weltweite Ernte auf rund 113,6 Millionen Ballen (zu je 480 Pfund). Die
wichtigsten Erzeugerländer von Baumwolle stellen China, Indien, Brasilien und die USA dar, weitere bedeutende Produzenten sind Pakistan, Australien und die Türkei. In
der Europäischen Union wird Baumwolle in lediglich drei Ländern angebaut: Griechenland, Spanien und Bulgarien. Die USA, Brasilien und Australien sind die mit Abstand
wichtigsten Exporteure des wertvollen Agrarrohstoffs. Zu den
führenden Importländern von Baumwolle gehören China, Bangladesch und Vietnam. Unter den zehn führenden Importeuren weltweit befinden sich keine EU-Staaten. Deutschland selbst
importierte zuletzt etwa 148.200 Tonnen.
Wichtigste Lieferländer für Baumwolle waren dabei die Türkei und Indien.
Verwendung von Baumwolle
Die geernteten und gereinigten Baumwollfasern werden zur Weiterverarbeitung nach Längen sortiert, wobei die langen Fasern zu Garnen verarbeitet bei der Herstellung von Textilien zum Einsatz kommen. Die kurzen Fasern finden vor allem in der Herstellung von Papier oder Vlies für Hygieneartikel Verwendung. Im Erntejahr 2023/24 lag die
weltweite Baumwollverarbeitung bei rund 113 Millionen Baumwollballen, wobei China und Indien
mehr als die Hälfte des Rohstoffes verwerteten. Die
deutsche Bekleidungsindustrie nutzte im Jahr 2022 rund 9.000 Tonnen Baumwolle, ebenso viel kam
für die Herstellung von Heimtextilien wie Handtücher und Bettwäsche zum Einsatz. In technischen Textilien wurden im selben Jahr
etwa 3.000 Tonnen Baumwolle verarbeitet. Da Nachhaltigkeit auch in der Textilindustrie eine immer größere Rolle spielt, achten große Bekleidungshersteller wie
Nike oder
Adidas heutzutage vermehrt auf den Einsatz zertifizierter oder Bio-Baumwolle, bei der ein zu großen Teilen biologischer Anbau ohne den Einsatz von Pestiziden oder synthetischen Düngemitteln garantiert ist.
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