Wie Fintechs die Finanzwelt revolutionieren
Trade Republic: Eine deutsche Fintech-Hoffnung
Fintechs gibt es überwiegend in den Bereichen E-Commerce, Mobile Payment, Crowdlending, Crowdinvesting, Crowdfunding sowie Business Intelligence. Mobile Payment umfasst dabei alle Formen der mobilen bargeldlosen Bezahlung. In Deutschland ist neben der Digitalbank N26 vor allem das Börsen-Startup Trade Republic das Gesicht der Fintech-Branche. Über die Website des Neobrokers können Kundinnen und Kunden Depots eröffnen und Finanzprodukte verschiedener Arten erwerben. Die Gründer Marco Cancellieri, Christian Hecker und Thomas Pischke verfolgen mit ihrer Firma das Ziel, Anlagen am Kapitalmarkt unkomplizierter und günstiger zu ermöglichen – weshalb auf der Plattform auch keine Provision für Transaktionen erhoben wird. Trade Republic steht stellvertretend für zahlreiche Fintech-Unternehmen, die sich in der jüngeren Vergangenheit im nationalen und internationalen Wettbewerb etabliert haben. Im Jahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 135,94 Millionen Euro.Häufig sind Fintechs junge Unternehmen oder Start-ups, die versuchen, sich von den größeren Wettbewerbern Marktanteile zu sichern. Hierdurch sind Verbraucher in der Lage, unabhängiger, d.h. ohne das klassische Bankwesen, Gelder über das Internet anzulegen, Kredite aufzunehmen, Bezahlvorgänge abzuschließen oder eine Finanzberatung in Anspruch zu nehmen. Dieses Geschäftsmodell ermöglicht den Unternehmen ein hohes Maß an Flexibilität, schränkt jedoch die Möglichkeiten ein, zeitnah nach Markeintritt Profit zu erwirtschaften.
Wachstum und Gefahren der Branche
62 Millionen Menschen nutzen in Deutschland die Möglichkeit der digitalen Zahlungen. Diese Zahl hat sich in den vergangenen sieben Jahren beinahe verdoppelt. Allgemein deuten die Prognosen auf ein weiterhin rasantes Wachstum der Fintech-Branche in allen Weltregionen hin. Interessant zu beobachten sind hierbei die Anwendung von künstlicher Intelligenz sowie die fortschreitende Etablierung digitaler Währungen. Ihre Hochzeit erlebten die Investitionen in Blockchain-Technologien und Kryptowährungen im Jahr 2021, wo sich das weltweite Volumen auf 30,8 Milliarden US-Dollar belief. Zuletzt zeigte sich in diesem Bereich jedoch ein stetiger Abwärtstrend.Neben bereits bekannten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum arbeiten Zentralbanken weltweit an einer eigenen digitalen Währung. Eine Entwicklung, welche die Notwendigkeit von physischem Bargeld weiter verringern und die Relevanz digital orientierter Finanzdienstleister in Zukunft erheblich steigern würde.
Der mit dieser prognostizierten Entwicklung einhergehende Bedeutungszuwachs der Fintech-Branche führt jedoch auch zu zahlreichen neuen Herausforderungen. So kann beispielsweise eine fortschreitende Digitalisierung des Finanzsektors auch eine größere Angriffsfläche für Cyberkriminalität bieten. Die Fähigkeit von Fintech-Unternehmen, solche Attacken effektiv zu unterbinden, wird nach Ansicht von Expertinnen und Experten die Zukunft der Branche maßgeblich beeinflussen.