Bitcoin ist eine Kryptowährung, die seit 2009 ohne Einfluss von Staaten oder Finanzinstitutionen erzeugt und gehandelt wird. Sie wird durch das Lösen komplexer mathematischer Probleme, dem sogenannten
, erschaffen. Überweisungen erfolgen über eine spezielle Peer-to-Peer Anwendung, weshalb keine zentrale Abwicklungsstelle nötig ist, die sogenannte Blockchain.
Dieser Prozess ist gleichzeitig Teil vieldiskutierter Debatten, wobei oftmals der hohe Energieverbrauch des stromintensiven Mining-Prozess kritisiert wird, der mittlerweile den vieler Staaten übertrifft. Ein lohnendes Geschäft für die erzeugende Person, belief sich der
Wert ausgezahlter Vergütungen bisher auf rund 34 Millionen US-Dollar (Stand: Oktober 2023).
Bitcoin stellt eine Alternative zu staatlichen Währungen dar und gibt den Nutzer:innen eine schnelle und anonyme Möglichkeit bargeldlos zu bezahlen. Durch in der Blockchain integrierter Informationen, dem sogenannten
Hash, können die Zahlungsinformationen jederzeit auf den einzelnen Blöcken überprüft, protokolliert, legitimiert und dennoch vollständig anonymisiert werden. In der Möglichkeit der anonymen Bezahlung sehen auch viele Nutzer:innen von illegalen Schwarzmärkten im Internet einen Vorteil, sodass die Währung auch als Zahlungsmittel im Darknet-Markt bevorzugt genutzt wird. Auch die beschränkte Neuproduktion der Währungen wird von Nutzer:innen hervorgehoben, da der Bitcoin nicht wirtschaftspolitischen Zielsetzungen ausgesetzt und somit krisensicher sei . Dass diese Krisensicherheit mehr Narrativ als Ideal ist, zeigen die Entwicklungen vergangener Jahre, in dem
Kryptowährungen immer mehr zum Spekulationsobjekt geworden sind. Sie sind anfällig für Preisschwankungen und sind in Krisenzeiten nicht durch staatliches Eingreifen oder physische Objekte wertgesichert.
Kryptowährungen in der Krise
Steigende Inflation und Zinsen, die Pleite der Krypto-Börse FTX sowie diverse weltpolitische Konflikte und Kriege, aktuell erleben Währungen wie Bitcoin eine Vielzahl von Krisen.
Vor allem die Pleite und Insolvenz der Krypto-Börse FTX war ein schwerer Schlag für Besitzende und Investor:innen von Bitcoin & Co und bildet den Tiefpunkt eines krisengeplagten Jahres 2022. Nach einigen Krypto-Pleiten im Jahr 2021, traf es mit FTX, neben Binance und Coinbase die ehemals drittgrößte Handelsplattform der Welt, einen der Marktführer. Mit Sam Bankman-Fried (Gründer FTX) wurde eines der bekanntesten Gesichter der Kryptobranche im November 2023 wegen Betrugs und Geldwäsche in allen Anklagepunkten für schuldig befunden. Er soll mehrere Milliarden US-Dollar aus dem Vermögen der Kund:innen ohne deren und Wissen verschoben haben.
Zinsen, Pleiten und Skandale setzten den Bitcoin zeitweise stark unter Druck. Zwar hat sich der Kurs vom Einbruch Ende des Jahres 2022 erholt - von den bisherigen Höchstständen aus dem Jahr 2021 bleibt der Bitcoin jedoch weit entfernt. Dennoch befanden sich im Oktober 2023 mehr als
19,5 Millionen Bitcoin im Umlauf. Der Kursverlauf der populärsten Kryptowährung hielt sich zuletzt vergleichsweise konstant und Anfang November 2023 lag der
Wert eines Bitcoin bei rund 32.700 Euro. Für viele Investor:innen liegt in dieser Volatilität der Reiz von Kryptowährungen wie Bitcoin, da sie hohe Renditen versprechen. Das Beispiel der Pleite von FTX zeigt dennoch, dass fehlende staatliche Interventionen und die enge Vernetzung der Kryptoszene Dominoeffekte auslösen können. In diesen Fällen sehen sich Anleger:innen mit hohen Kursverlusten und im äußersten Fall mit dem Verlust der eigenen Einlagen konfrontiert. Handelsplattformen wie FTX sorgen in Zusammenarbeit mit Hedgefonds dafür, dass Käufer:innen und Verkäufer:innen zusammen kommen. Gerät eine dieser Institutionen ins Wanken, so erschüttert dies das Vertrauen in den gesamten Markt und kann weitergehend auch institutionelle Investoren wie Staatsfonds und Pensionskassen betreffen. Die Pleite von FTX könnte ein entscheidender Moment für die Szene sein und zukünftig zu mehr staatlicher Regulierung führen, die von den meisten Regierungen bisher verpasst wurde.
Bitcoin bleibt populär und erfolgversprechend
Die Beliebtheit von Bitcoin spiegelt sich in der Zahl der Transaktionen wider: Bis Ende Oktober 2023 wurden weltweit insgesamt rund
911 Millionen Zahlungen abgewickelt. Der Erfolg des Bitcoins führte zur Einführung einer ganzen Reihe alternativer virtueller Währungen, wie z.B. Ethereum, XRP oder Litecoin. Ein Vergleich mit alternativen
digitalen Währungen nach Marktkapitalisierung zeigt jedoch, dass keine der anderen digitalen Geldeinheiten den Wert des Bitcoins erreicht: Mit über 692 Milliarden US-Dollar liegt Bitcoin deutlich an der Spitze (Stand: November 2023). Mit großem Abstand folgen
Ethereum (rund 221 Milliarden US-Dollar) und Tether (85 Milliarden US-Dollar). Ohnehin fungiert der Bitcoin quasi als digitale Leitwährung. Ethereum wiederum erweitert die Nutzung der Blockchain-Technologie und ist im Gegensatz zu Bitcoin nicht nur Währung, sondern ein ganzes Krypto-Ökosystem. Die Plattform Ethereum bietet beispielsweise Smart Contracts (intelligente Verträge) oder dezentrale Anwendungen (dApps) an. Die potenziellen Anwendungsbereiche reichen von Finanzgeschäften über Energiewirtschaft bis hin zum Gesundheitswesen.
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