Statistiken und Umfragen zur Bürgerschaftswahlen in Bremen
Am 14. Mai 2023 wurde in Bremen ein neues Landesparlament, die bremische Bürgerschaft, gewählt. Nach dem Endergebnis geht die SPD mit 29,8 Prozent der Stimmen als stärkste Kraft hervor. Sie trat mit dem amtierenden Bürgermeister Andreas Bovenschulte als Spitzenkandidat an. Auf dem zweiten Platz folgt die CDU mit 26,2 Prozent der Stimmen. Die Grünen haben im Vergleich zur letzten Bürgerschaftswahl 2019 deutlich verloren und bekommen 11,9 Prozent der Stimmen. Die Linke hat mit 10,9 Prozent ebenfalls ein zweistelliges Ergebnis eingefahren. Deutlich zulegt hat die Wählervereinigung Bürger in Wut (BIW), die auf ein Rekordergebnis von 9,4 Prozent kommt. Die FDP erreichte 5,1 Prozent der Stimmen und konnte die Fünf-Prozent-Hürde überwinden. Die AfD wurde bei der Wahl nicht zugelassen, weil zwei Gruppen innerhalb der Partei konkurrierende Wahllisten eingereicht hatten.
Die SPD hat der nach Wahl Anspruch auf 27 Sitze in der Bürgerschaft. Danach folgen die CDU mit 24 Sitzen, die Grünen mit elf und die Linke mit zehn Sitzen. Auch die BIW darf mit zehn Sitzen in das Landesparlament einziehen. Die FDP kommt auf fünf Sitze. Die Bremer Parteien befinden sich aktuell in Koalitionsverhandlungen. Nach verschiedenen Medienberichten gilt die Fortsetzung des amtierenden Bündnisses aus SPD, den Grünen und den Linken als favorisierte Koalition.
Bildung ist Ländersache – so zählen die Bereiche Bildung und Schule zu den relevantesten Thematiken, die vor einer Landtagswahl diskutiert werden. Auch in Bremen ist dies der Fall. Im Rahmen einer Umfrage aus dem April 2023 gaben rund 45 Prozent der befragten Bremerinnen und Bremer an, dass der Bildungsbereich zu den wichtigsten Problemen zählt, der vordringlich von der Politik gelöst werden müsste. Der Bereich Mobilität und Verkehr folgt mit rund 28 Prozent auf dem zweiten Rang.
Im Report zu den Bürgerschaftswahlen in Bremen finden Sie neben den Ergebnissen der Wahl auch detaillierte Angaben zu den Wählerwanderungen zwischen den einzelnen Parteien im Vergleich zur Wahl im Jahr 2019 sowie die Ergebnisse aller bisherigen Bürgerschaftswahlen in Bremen. Zudem enthält der Report Umfragen zur politischen Stimmung in Bremen.
BIW profitieren vom Fehlen der AfD
Die SPD geht mit einem Stimmengewinn von 4,9 Prozentpunkten als klare Gewinnerin aus der Wahl. Das dürfte vor allem an der hohen Beliebtheit ihres Spitzenkandidaten Andreas Bovenschulte liegen, dem amtierenden Bürgermeister der Hansestadt. Der Partei gelang es, viele Stimmen von Bürger:innen, die 2019 noch die Grünen wählten, zu gewinnen. Den größten Stimmenverlust mussten im Umkehrschluss die Grünen hinnehmen. Im Vergleich zur vorherigen Wahl im Jahr 2019 verloren sie laut vorläufigen Hochrechnungen 5,5 Prozentpunkte. Auch die CDU, die FDP und die Linke mussten leichte Verluste hinnehmen. Am deutlichsten konnten hingegen die Bürger in Wut zulegen, sie erzielten sieben Prozentpunkte mehr Stimmen als noch 2019. Die rechtspopulistische Partei konnte vor allem ehemalige Wähler:innen der AfD gewinnen. Bis auf die BIW haben alle Parteien außerdem an die Nichtwähler verloren. Lag die Wahlbeteiligung im Jahr 2019 noch bei 64,1 Prozent, waren es 2023 mit 57 Prozent deutlich weniger Bürger:innen, die ihre Stimme abgaben. Damals fand zeitgleich zur Bürgerschaftswahl die Europawahl statt.Eigenheiten des Wahlsystems in Bremen
Insgesamt werden 87 Sitze der Bremischen Bürgerschaft gewählt, davon 72 in der Stadt Bremen und 15 in Bremerhaven. Für die beiden Wahlbereiche gelten separate Fünf-Prozent-Hürden. Das bedeutet, eine Partei kann auch dann in die Bürgerschaft einziehen, wenn sie nur in einem der beiden Wahlbereich über die Fünf-Prozent-Hürde kommt.Die SPD hat der nach Wahl Anspruch auf 27 Sitze in der Bürgerschaft. Danach folgen die CDU mit 24 Sitzen, die Grünen mit elf und die Linke mit zehn Sitzen. Auch die BIW darf mit zehn Sitzen in das Landesparlament einziehen. Die FDP kommt auf fünf Sitze. Die Bremer Parteien befinden sich aktuell in Koalitionsverhandlungen. Nach verschiedenen Medienberichten gilt die Fortsetzung des amtierenden Bündnisses aus SPD, den Grünen und den Linken als favorisierte Koalition.
Welche Partei wurde von wem gewählt?
Die SPD hat in allen Altersgruppen, mit Ausnahmen der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen, die meisten Stimmen erhalten. Insbesondere bei den Wähler:innen ab 60 bzw. ab 70 Jahren war der Stimmenanteil der Sozialdemokraten mit 34 bzw. 41 Prozent vergleichsweise hoch. Das zeigt auch das Wahlverhalten nach beruflicher Tätigkeit. Mit 40 Prozent der Stimmen war die SPD bei den Rentner:innen überdurchschnittlich beliebt. Bei den Selbstständigen war hingegen die CDU stärkste Kraft. Obwohl die SPD auch bei den Erstwählenden die meisten Stimmen erreichte, waren es deutlich weniger als im Gesamtergebnis. In Bremen liegt das Wahlalter, anders als bei den Bundestagswahlen oder in den meisten anderen Bundesländern, bei 16 Jahren. Ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielten die Sozialdemokraten auch bei Wähler:innen mit geringem Bildungsstand. Mit Blick auf das Wahlverhalten nach Geschlecht waren die SPD, die Grünen und die Linke bei den weiblichen Wählerinnen etwas beliebter, wohingegen die CDU, die BIW und die FDP von mehr Männern als Frauen gewählt wurde.Welche Themen beschäftigten die Hansestadt vor der Wahl?
Wie in anderen Teilen der Bundesrepublik ist auch in Bremen die Inflation eines der zentralen Themen für Wirtschaft und Gesellschaft. Im Vergleich der Inflationsraten der Bundesländer stieg die Teuerungsrate in Bremen mit 8,9 Prozent am stärksten an und lag zwei Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Im Rahmen einer Umfrage aus dem März 2023 gab rund die Hälfte der befragten Bremerinnen und Bremer an, besonders stark von den Preissteigerungen betroffen zu sein. Gemessen am verfügbaren Einkommen privater Haushalte zählt Bremen zu den ärmsten Bundesländern innerhalb der Bundesrepublik.Bildung ist Ländersache – so zählen die Bereiche Bildung und Schule zu den relevantesten Thematiken, die vor einer Landtagswahl diskutiert werden. Auch in Bremen ist dies der Fall. Im Rahmen einer Umfrage aus dem April 2023 gaben rund 45 Prozent der befragten Bremerinnen und Bremer an, dass der Bildungsbereich zu den wichtigsten Problemen zählt, der vordringlich von der Politik gelöst werden müsste. Der Bereich Mobilität und Verkehr folgt mit rund 28 Prozent auf dem zweiten Rang.
Im Report zu den Bürgerschaftswahlen in Bremen finden Sie neben den Ergebnissen der Wahl auch detaillierte Angaben zu den Wählerwanderungen zwischen den einzelnen Parteien im Vergleich zur Wahl im Jahr 2019 sowie die Ergebnisse aller bisherigen Bürgerschaftswahlen in Bremen. Zudem enthält der Report Umfragen zur politischen Stimmung in Bremen.
