Tankstellen sind ein elementarer Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur. Die Hochzeit der Tankstellen waren die 1960er Jahre, als zeitweise an bis zu 46.000 Tankstellen in Deutschland Benzin oder Diesel verkauft wurde. Diese Zahl ist im Rahmen des sogenannten
auf 14.449 Tankstellen Anfang des Jahres 2020 gesunken. Eine Entwicklung, von der sowohl
betroffen waren. Anfang des Jahres 2022 gab es insgesamt 14.453 Tankstellen in Deutschland. Auch der wachsende Fokus auf die Elektromobilität verspricht keine einfache Zukunft für den Markt.
Self-Service, Umweltvorschriften und Elektromobilität
Die Ursachen sind vielfältig: So hat sich zum Beispiel die Nutzung und der Aufgabenbereich von Tankstellen verändert. Früher waren die Mitarbeiter Servicekräfte für alle Themen rund ums Auto, heute sind Selbstbedienungs-Tankstellen ohne Mitarbeiter keine Seltenheit mehr. Hinzu kamen strenger werdende Umweltvorschriften, die aufwendige Umbauten nötig machten, die nicht für alle Tankstellen umsetzbar waren. Auch ist im Rahmen der umwelt- und wirtschaftspolitischen Überlegungen die Steuerlast für Treibstoffe seit den 1960er Jahren immens gestiegen. So machten zuletzt allein die
Energiesteuer und die Mehrwertsteuer zusammen über 47 Prozent des Verbraucherpreises von Superbenzin aus. Dies hatte zur Folge, dass die Gewinnmarge pro verkauften Liter deutlich fiel. Während der
Anteil der Elektroautos in Deutschland bisher nur gering ist, ist zu erwarten, dass dieser in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird und der Anteil der Verbrenner schrumpfen wird. Dadurch ist, neben den Veränderungen im Markt der vergangenen Jahre, in Zukunft auch mit einer schrumpfenden Anzahl von Kunden für die Tankstellenbetreiber zu rechnen.
Kriminalität an Tankstellen
Mit dem Rückgang der Anzahl von Tankstellen und der zunehmenden Einführung von Selbstbedienung fiel auch die
Anzahl der Raubüberfälle auf Tankstellen in den letzten 20 Jahren deutlich. Während es 2003 noch rund 1.300 Raubüberfälle gab, lag die Zahl im Jahr 2022 bei rund 630 Überfällen. Auch wird bei Überfällen auf Tankstellen deutlich
seltener mit einer Schusswaffe gedroht, als zum Beispiel bei Raubüberfällen auf Spielhallen. Insgesamt wurden im Jahr 2022 nur bei 2,3 Prozent aller Überfälle auf Tankstellen mit einer Schusswaffe gedroht.
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