Spaniens Mode-Exportschlager: Inditex und Zara
Der Erfolg von Inditex: Schnelle Anpassung der Produkte
Über alle Vertriebslinien hinweg ist Inditex einer der größten Bekleidungsfilialisten Europas und der führende Fast Fashion-Konzern weltweit. Der Umsatz von Inditex hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Im Geschäftsjahr 2023 verbuchte der Konzern zudem einen bisherigen Rekordgewinn von rund 5,4 Milliarden Euro. Dabei investiert Inditex kaum in Werbung: Die Eröffnung eines Ladens in der Fifth Avenue, der teuersten Einkaufsstraße der Welt, wurde mit einer einzigen Anzeige in der New York Times angekündigt. Umso mehr Gewicht legt der Konzern auf Produktdesign und Geschwindigkeit. Die Angestellten sind angehalten, Vorschläge und Änderungswünsche der Kundinnen und Kunden systematisch an die Konzernzentrale weiterzuleiten. Die Mitarbeitenden im Einzelhandel der Inditex-Gruppe versorgen die Textilmaschinerie mit Input, der dank einer engen Verzahnung von Design und Fertigung innerhalb von zwei bis drei Wochen in neue Produkte umgesetzt werden kann. Diese Geschwindigkeit zählt als Benchmark im schnelllebigen Modegeschäft.Europa als wichtigster Markt der Modemarken von Inditex
Inditex unterhält etwa 5.700 Filialen weltweit und ist von der Fertigung bis zum Verkauf komplett globalisiert. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt aber sowohl bezüglich der Filialen als auch hinsichtlich der Umsätze nach wie vor in Europa, was das Wachstumspotential von Inditex aufgrund der wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung des Kontinents langfristig einschränken könnte. Mehr als ein Drittel der Verkaufsstellen in Europa findet sich auf den Stammmärkten der iberischen Halbinsel.Zara ist die mit Abstand wichtigste Vertriebslinie des Konzerns. Zu ihr gehören allein mehr als 1.800 der Filialen. Zaras Anteil am Konzernumsatz beträgt fast drei Viertel - mehr als 26 Milliarden Euro, danach folgen Bershka, Pull & Bear und Stradivarius. Auf dem deutschen Markt ist Zara seit dem Jahr 1999 präsent und unterhält dort mittlerweile 65 Filialen. 2002 folgte Massimo Dutti und 2011 schließlich Bershka.