E-Commerce in Asien wird zu Recht in erster Linie mit China in Verbindung gebracht. Das Reich der Mitte ist nicht nur auf dem eigenen Kontinent, sondern global der
ebenfalls führend. Jüngste Entwicklungen werfen jedoch ein weiteres Scheinwerferlicht auf Südostasien. Länder wie Indonesien, Malaysia, Thailand und die Philippinen halten zwar noch keine großen
ließ zuletzt aufhorchen.
Wie kann der E-Commerce in Südostasien so schnell wachsen?
In den
ASEAN-Staaten begünstigt eine Reihe von sozialen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Entwicklungen derzeit die Entwicklungen im E-Commerce.
- Digitalisierung, Fin-Tech und Social Commerce: Die Internetpenetrationsrate in Südostasien ist mittlerweile auf 74 Prozent angestiegen. In Sachen Fin-Tech hat sich die Region zu einem Hotspot entwickelt - so lockte das FinTech Festival in Singapur im Jahr 2023 mehr als 66.000 Teilnehmer, 970 Speaker und 700 Aussteller aus 150 Ländern an. Besonders hervorzuheben ist das Wachstum des Anlagevolumens in diesem Segment: in Südostasien hat sich dieses seit 2020 mehr als verzehnfacht. Ein weiterer Motor im südostasiatischen E-Commerce ist ohne Frage der Social Commerce. Das Online-Shopping über Facebook, Instagram und Co. wird zumeist China (GMV von Douyin: 285 Mrd. US-Dollar) oder den USA (43 Mio. Online-Käufer auf Instagram) zugeschrieben, doch hinsichtlich des Nutzeranteils liegt Thailand mit 91 Prozent noch vor den beiden Key Playern. Die Social Commerce-Umsätze in Südostasien sind im Zeitraum von 2018 bis 2023 jährlich durchschnittlich um 85 Prozent gewachsen.
- Demographie: Die Region Südostasien mit über 690 Millionen Menschen bietet ein enormes Potenzial für den elektronischen Handel, getrieben von einer jungen, wachsenden Mittelschicht und einer Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von über 60 Prozent. Es wird ein weiterer Anstieg der Erwerbstätigen erwartet, während die Zahl der Erwerbstätigen in China sinkt. Urbanisierung und veränderte Konsummuster, insbesondere die Nachfrage nach Qualitätsmarken und nachhaltigen Produkten, unterstreichen das Wachstumspotenzial.
- Wirtschaft: Das Bruttoinlandsprodukt in den ASEAN-Staaten hat unter den Krisen der vergangenen Jahre vergleichsweise kaum gelitten. Im Jahr 2022 lag das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr sogar bei 5,6 Prozent.
Wer sind die Key Player im südostasiatischen E-Commerce?
Online-Marktplätze kurbeln den Online-Handel weltweit an – in den ASEAN-Staaten sieht das nicht anders aus.
Marktführer Shopee ist der größte Online-Marktplatz in der Region mit einem Marktanteil von 44 Prozent und erzielte im Jahr 2023 ein
Gross Merchandise Volume in Höhe von 78,5 Milliarden US-Dollar. Die Plattform hat ihren Sitz in Singapur und ist Tochter der
Sea Limited.
Auch der chinesische E-Commerce-Gigant
Alibaba hat das Potenzial Südostasiens längst erkannt und agiert mit Tochter
Lazada in Indonesien, Thailand, auf den Philippinen, in Vietnam, Malaysia und Singapur. Ursprünglich wurde das Unternehmen mit Unterstützung von
Rocket Internet gegründet, um das Amazon-Modell in Südostasien zu etablieren.
Tokopedia ist der E-Commerce-Arm der
GoTo Group und stellt die führende Plattform in Indonesien dar. Diese Chance ergriff Ende 2023 TikTok, als es sich für 1,5 Milliarden US-Dollar die Mehrheit an Tokopedia sicherte – TikTok Shop wurde nämlich kurz zuvor in Indonesien verboten. Tokopedia bietet neben der eigenen E-Commerce-Plattform ebenso einen Marktplatz mit rund 14 Millionen Händlern sowie die interaktive Commerce-Plattform Tokopedia Play für
Live Shopping und
Social Commerce an.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.