Schusswaffen sind laut Waffengesetz "Gegenstände, die zum Angriff oder zur Verteidigung, zur Signalgebung, zur Jagd, zur Distanzinjektion, zur Markierung, zum Sport oder zum Spiel bestimmt sind und bei denen Geschosse durch einen Lauf getrieben werden". Dabei gibt es verschiedene Formen wie Kurzwaffen (z.B. Pistolen, Revolver) und Langwaffen (z.B. Gewehre). Da Schusswaffen neben legalen und legitimen Zwecken auch für gewaltsame Straftaten genutzt werden und generell ein hohes Gefährdungspotenzial besitzen, unterliegen sie in Deutschland einem sehr restriktiven Waffenrecht. Zu den Voraussetzungen für eine waffenrechtliche Erlaubnis gehören unter anderem die Vollendung des 18. Lebensjahrs, die persönliche Eignung und waffenrechtliche Zuverlässigkeit, ein Nachweis der waffenrechtlichen Sachkunde sowie der Nachweis des persönlichen Bedürfnisses an der Waffe und dem Umgang damit.
Schusswaffenbesitz in Deutschland
In Deutschland bietet das Nationale Waffenregister (NWR), die zentrale Stelle zur Erfassung des legalen Besitzes von Waffen im Privatbereich, Informationen zu
Waffen, Waffenerlaubnissen und Waffenbesitzern. Demnach waren Ende 2024 rund 934.000 private
Waffenbesitzer registriert. Während die Zahl der Besitzer seit Jahren sinkt, stieg jedoch die der erfassten
Schusswaffen und Schusswaffenteile in Privatbesitz auf zuletzt circa 5,5 Millionen. Zum gleichen Zeitpunkt gab es etwa 3 Millionen gültige
waffenrechtliche Erlaubnisse. Zu den Waffenerlaubnissen zählen unter anderem die Standard-Waffenbesitzkarte, Waffenhandelserlaubnis, der Europäische Feuerwaffenpass sowie der
Kleine Waffenschein (zum Führen von Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen) und der Waffenschein. Da eine Person mehrere waffenrechtliche Erlaubnisse besitzen kann, übersteigt ihre Zahl die der Waffenbesitzer.
Schusswaffenvorfälle in Deutschland
Immer wieder werden Schusswaffen zur Begehung von Straftaten eingesetzt. So wurden im Jahr 2023 rund 9.100
Delikte mit Schusswaffengebrauch begangen, wobei in etwas mehr als der Hälfte dieser Fälle auch tatsächlich geschossen wurde - in den übrigen blieb es bei der Drohung. Damit stieg die Schusswaffenkriminalität das zweite Jahr in Folge und auf den höchsten Stand seit 2019. Die
Häufigkeitszahl der Straftaten mit Schusswaffengebrauch war dabei im Bundesland Berlin mit 9,7 Taten pro 100.000 Einwohner am höchsten; in Mecklenburg-Vorpommern hingegen mit 0,2 am niedrigsten. Besondere Aufmerksamkeit erlangen Vorfälle mit Schusswaffen dann, wenn Menschen getötet werden, etwa bei
Amokläufen. Aber auch durch Polizisten, die Waffen zur Gefahrenabwehr einsetzen dürfen, werden Menschen erschossen: 2024 gab es 22 solcher
polizeilichen Todesschüsse.
Schusswaffen in den USA

Ganz anders als in Deutschland sind der Stellenwert und der Umgang mit Schusswaffen in den USA. Dort ist das Tragen einer Waffe in der Verfassung verankert, werden Monat für Monat mehr als eine Million
Schusswaffen verkauft und
besitzt fast die Hälfte der Haushalte eine Waffe. Infolge dieser weiten Verbreitung gab es allein im Jahr 2024 rund 16.800
Schusswaffentote. Vor allem nach sog.
Mass Shootings mit vier oder mehr Opfern und
Amokläufen an Schulen kommen dann auch in den Vereinigten Staaten selbst regelmäßig Forderungen nach einem
schärferen Waffenrecht auf, was laut Umfragen eine Mehrheit der Amerikaner schon seit Jahren befürworten würde. Allerdings ist die Waffenlobby, maßgeblich geführt von der National Rifle Association (NRA), sehr einflussreich bei der weitgehenden Verhinderung solcher Maßnahmen. Zwar werden beim Waffenkauf
Background-Checks durch das FBI durchgeführt, jedoch können diese den tödlichen Gebrauch letztlich nicht ausschließen.
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