Porsche Automobil Holding SE
Porsche und die Beteiligung bei Volkswagen
Die Gründung der Porsche Automobil Holding SE erfolgte 2007 im Zusammenhang mit der über mehrere Jahre ausgebauten Beteiligung von Porsche an der Volkswagen AG. Bis zum Jahr 2006 war eine Beteiligung von bis zu 29,9 Prozent aufgebaut worden. Für eine Beteiligung von über 30 Prozent war Porsche zur Vorlage eines Pflichtangebots an die restlichen Aktionäre verpflichtet. Dies erfolgte im März 2007, worauf der Anteil an VW auf 30,9 Prozent aufgestockt wurde.Im September 2007 fand dann die Trennung vom operativen Geschäft des Automobilherstellers und der Beteiligungsverwaltung statt. Dadurch entstanden die heutige Porsche AG, der Autobauer, und die Porsche SE, die Beteiligungsgesellschaft, als eigenständige Unternehmen. Die bestehenden Aktien der Porsche AG wurden zu 100 Prozent auf die Porsche SE umgeschrieben. Bis Anfang 2009 baute die Porsche SE den Anteil der VW-Aktien auf knapp 51 Prozent aus und wurde damit Mehrheitseigner des Konzerns. Heute hält die Porsche SE 53,3 Prozent der Stammaktien von VW.
Da es verschiedene Arten von Aktien gibt, in diesem Fall vor allem Stammaktien und Vorzugsaktien, bedeutet dies nicht automatisch auch eine Beteiligung von 53,3 Prozent am Kapital von Volkswagen. Bei den Stammaktien geht es in erster Linie um die Stimmrechtsanteile und somit um die Möglichkeit der Mitbestimmung. Inhaber von Vorzugsaktien erhalten in der Regel kein Stimmrecht. Sie genießen dafür aber andere Vorteile, wie zum Beispiel eine höhere Dividendenausschüttung.
Bei der Aufteilung der Aktien nach den Anteilen am Kapital der Volkswagen AG, hielt die Porsche SE Ende 2023 knapp 32 Prozent.
Vollständige Übernahme von Volkswagen scheitert
Die Übernahme von Volkswagen durch die Porsche SE wurde von viel Unsicherheit begleitet und das Vorgehen der Verantwortlichen vielfach kritisiert. Ab 2009 wurde außerdem gegen einzelne Vorstandsmitglieder wegen Verdachts der Marktmanipulation ermittelt. Diese wurden 2016 jedoch freigesprochen, da der Beteiligungsaufbau nach kapitalmarktrechtlichen Vorschriften erfolgte.2009 musste zudem aufgrund von Finanzierungsproblemen die geplante vollständige Übernahme von VW durch die Porsche SE aufgegeben werden. Die entstandenen Milliardenschulden wurden unter anderem durch Kapitalerhöhungen und durch den Einstieg der Qatar Holding LLC bei der Porsche SE abgebaut. Der Einstieg von Qatar Holding erfolgte zunächst über zehn Prozent der Stammaktien, womit erstmals in der Geschichte der Traditionsmarke Porsche ein externer Investor Stimmrechte erhielt. 2013 erfolgte dann wieder die Übernahme der Stammaktien durch die Familien Porsche und Piëch. Des Weiteren erwarb die Volkswagen AG in zwei Schritten, 2009 und 2012, den Autobauer Porsche AG von der Porsche SE. Bei dem Börsengang der Porsche AG im Jahr 2022 erwarb die Porsche SE schließlich wieder 25 Prozent plus eine Aktie der Anteile.
Im März 2021 erfolgte die Aufnahme der Vorzugsaktien der Porsche Automobil Holding SE in den MDAX. Im September 2021 rückten diese dann in den DAX auf.