Karten- oder Barzahlung? Diese Frage stellt sich im Einzelhandel an der Ladenkasse häufig. Mittlerweile gibt es wesentlich mehr Zahlungsmöglichkeit als die genannten zwei. Es etablieren sich zunehmend digitale Lösungen, mobile Wallets gewinnen an Bedeutung und auch die Bezahlung mit Kryptowährungen ist zum Teil möglich. Die Welt des Payments ist im Wandel und wird stetig durch weitere Zahlungsmittel und -verfahren erweitert.
Das beliebteste Zahlungsmittel in Deutschland ist noch immer das Bargeld
Bargeld ist noch immer das beliebteste Zahlungsmittel in Deutschland. Dies gilt zumindest, wenn an der Ladenkasse gezahlt wird. Die
Hälfte aller Transaktionen im stationären Handel wird von den Bundesbürger:innen mit Banknoten und Münzen gezahlt. Der
Anteil der Barzahlungen hat über die vergangenen Jahre zwar stetig abgenommen – 2020 war der Rückgang begründet durch die Corona-Pandemie sogar besonders stark -, dennoch hat derzeit jede:r Deutsche noch durchschnittlich
etwa 103 Euro an Bargeld im Portemonnaie dabei.
Bargeldloser Zahlungsverkehr – die Klassiker
Neben der Barzahlung ist die Abwicklung von Zahlungen ohne Verwendung von Bargeld, d.h. von Konto zu Konto mittels Überweisung, Scheck oder Lastschrift, eine beliebte Methode Zahlungen zu tätigen. Zuletzt wurden in Deutschland rund 69,7 Billionen Euro durch
unbare Zahlungen umgesetzt. Damit war die Bundesrepublik innerhalb der Europäischen Union das Land mit dem
höchsten Umsatz im bargeldlosen Zahlungsverkehr.
Kartenzahlung – Girocard am beliebtesten
Heutzutage gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Geld am Bankautomaten abzuheben oder Einkäufe im stationären Einzelhandel und online bargeldlos zu bezahlen. Deutschlands meistverbreitete Bezahlkarte ist die Girocard. Im Jahr 2023 konnten hierzulande knapp 7,5 Milliarden
Bezahlvorgänge mit der Girocard gezählt werden. Eine Girocard erhalten Kund:innen von der Bank, bei der Sie ein Girokonto haben. Bei Nutzung der Girocard wird das Konto unmittelbar belastet. Gleiches gilt bei der Bezahlung oder Bargeldabhebung mit der Debitkarte. Strenggenommen, ist die Girocard eine Debitkarte und letztere praktisch der Sammelbegriff für alle Bezahlkarten, die auf diese Weise funktionieren. Die Girocard wird ausschließlich auf dem deutschen Markt verwendet. Im Ausland kann sie nur eingesetzt werden, wenn eine Maestro- oder V-Pay-Funktion vorhanden ist. Das zuerst genannte Zahlungssystem wurde jedoch vom Anbieter Mastercard zum 1. Juli 2023 eingestellt. Die
Anzahl der ausgegebenen Debitkarten in Deutschland liegt aktuell bei rund 143,3 Millionen Stück. Während die Zahl der Debitkarten hierzulande in den vergangenen Jahren nahezu stetig angestiegen ist, ist die
Zahl der Kreditkarten zuletzt rückläufig gewesen. Im Unterschied zur Debitkarte wird bei der Zahlung mit einer Kreditkarte das Girokonto in der Regel nicht unmittelbar belastet. Bei den meisten Kreditkarten werden alle angefallenen Zahlungsumsätze einmal im Monat per Lastschrift vom Girokonto eingezogen. Es gibt allerdings auch Prepaid-Kreditkarten, diese müssen vor dem Bezahlen mit Geld aufgeladen werden.
Online-Bezahlung – jeder vierte Kauf online mit PayPal
Immer mehr Konsument:innen bezahlen ihre Online-Einkäufe digital. Besonders
Payment-Dienste wie
PayPal und Klarna stehen bei den Deutschen hoch im Kurs, weil sie als besonders unkompliziert gelten: Ein Klick und der gewünschte Artikel liegt im Warenkorb, ein weiterer Klick und er ist bezahlt. Paypal gilt als digitale Geldbörse, die mit dem eigenen Konto verknüpft wird, und ist mit Abstand der bekannteste digitale Bezahldienst in Deutschland. Im Jahr 2023 hatte Paypal mit einem Anteil von rund 27,7 Prozent den größten
Marktanteil von Zahlungsverfahren im Online-Handel in Deutschland. Großer Beliebtheit erfreut sich auch der Zahlungsanbieter Klarna: Rund 28 Prozent der Deutschen bevorzugen Klarna als
Online-Zahlungsmethode. Auf den ersten Blick erscheint es dabei für Vebraucher:innen meist kostenlos, mit PayPal oder Klarna online zu bezahlen. Die Gebühren, die die Unternehmen für die Bereitstellung der Dienste zahlen müssen, werden jedoch an die Kund:innen weitergegeben.
Mobile Payment – einfache Bezahlung über das Smartphone
Wer schnell und bequem im Einzelhandel zahlen möchte, kann auch auf die Möglichkeit des Mobile Payments zurückgreifen. Mobile Payment umfasst alle Formen der bargeldlosen Bezahlung mittels mobiler Endgeräte an klassischen Verkaufsstellen bzw. am Point-of-Sale (POS). In Deutschland etabliert sich Mobile Payment weiterhin eher langsam. Während der Nutzeranteil in China bei knapp 40 Prozent liegt, nutzen in Deutschland nur rund 22 Prozent mobile Bezahlmöglichkeiten. Die
größten Player weltweit sind Alipay, WeChat Pay, Apple Pay und Paypal.
Kryptowährungen – das dezentrale Zahlungssystem
Bitcoin, Ether und Co. sind zwar kein gesetzliches Zahlungsmittel, auf vielen Internetplattformen ist das Bezahlen mit den Kryptowährungen aber dennoch möglich. Die Voraussetzungen: Eine Internetverbindung und eine digitale Brieftasche.
13 Prozent der Bevölkerung besitzen Kryptowährungen in Deutschland, unter den jüngeren Generationen sind es sogar noch mehr. Kryptowährungen basieren auf der Blockchain-Technologie, die Informationen dezentral und transparent in Datenbanken speichert. Trotz der
stetig wachsenden Konkurrenz ist Bitcoin die dominierende Kryptowährung. Dabei gibt es eine Obergrenze von 21 Millionen für die
Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Bitcoins. Wie viel ein Bitcoin wert ist, verändert sich aufgrund des begrenzten Angebots sowie einer wechselnden Nachfrage und ist somit zum Teil
großen Kursschwankungen unterlegen.
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