Fast-Fashion-Gigant aus China: SHEIN
Offensives Social-Media-Marketing, der Verzicht auf Filialen sowie optimierte Lieferketten haben dem chinesischen Online-Modehändler SHEIN zu seinem rasanten Aufstieg verholfen. Das im Jahr 2008 gegründete Unternehmen konnte sich in kürzester Zeit zu einem der größten internationalen Player im Fast-Fashion-Markt entwickeln und seit Jahrzehnten etablierte Konkurrenten abhängen: SHEIN’s geschätzten Unternehmenswert von rund 100 Milliarden US-Dollar erreichen Zara und H&M nicht einmal zusammen. Über einen Börsengang des Fast-Fashion-Giganten wird bereits seit mehreren Jahren spekuliert - SHEIN hat bisher jedoch keine Schritte eingeleitet, die diese These untermauern würden.
Neben der gigantischen Auswahl und der hohen Frequenz, in der neue Produkte veröffentlicht werden, besticht vor allem der Preis: SHEIN ist bekannt für seine unzähligen Rabattaktionen, die den ohnehin schon sehr niedrigen Preis für die Artikel erneut senken.
Die Ausrichtung des Unternehmens als ausschließlicher Onlineshop ermöglicht die hohen Investitionssummen in Social-Media-Marketing, sowohl durch bezahlte Partnerschaften mit Influencern als auch durch das Schalten von Werbeanzeigen. Nicht zu vernachlässigen ist zudem die kostenlose Werbung durch die in sozialen Netzwerken populären "SHEIN-Hauls".
Der Aufstieg von SHEIN
Im Jahr 2008 gründete CEO Chris Xu das E-Commerce-Unternehmen "Nanjing Dianwei" und launchte eineinhalb Jahre später die Website sheinside.com als Online-Shop für Brautkleider. Nach der Serie-A-Finanzierung in Höhe von fünf Millionen US-Dollar im Jahr 2013 erfolgte 2014 die Übernahme des E-Commerce-Retailers ROMWE und 2015 das Rebranding zu "SHEIN". Bis zur Serie-D-Finanzierung im Januar 2019 konnte das Unternehmen seinen Umsatz bereits konstant steigern - diese Entwicklung wirkt jedoch marginal verglichen mit dem Umsatzanstieg von über 200 Prozent im ersten Pandemiejahr. Seither führt SHEIN seinen Erfolgskurs exponentiell fort, verzeichnete im Jahr 2023 einen Umsatz von 32,5 Milliarden US-Dollar und definiert damit eine eigene Liga im Fast-Fashion-Wettbewerb. Seit 2022 eröffnet der Online-Shop zeitweise auch Pop-Up-Stores in verschiedenen europäischen Großstädten, im Juli 2024 auch in Südafrika. Anfang Mai 2023 kündigte SHEIN zudem den Release des SHEIN Marketplace in den USA an, nachdem dieser in Brasilien bereits erfolgreich angelaufen ist. Nach der Übernahme eines Drittels an der Sparc Group im Sommer 2023, zu der Marken wie Forever21 gehören, könnten SHEIN-Produkte bald auch weltweit in den etablierten Stores verfügbar sein.Was macht SHEIN so erfolgreich?
Mit den unzähligen neuen Produkten, die täglich neu auf shein.com erscheinen, gilt SHEIN als Ultra-Fast-Fashion-Konzern. Die Strategie sieht vor, den Konsumenten Trends aus den sozialen Medien nahezu in Echtzeit zum Kauf zur Verfügung zu stellen. Der Produktionszyklus vom Design bis zum fertigen Produkt dauert dabei höchstens zwei Wochen. Die Produktion erfolgt in kleinen, unabhängigen Fabriken - dieses Verfahren ermöglicht schnelle Bestellungen in niedrigen Produktionszahlen, die dann nach Bedarf erhöht werden können. Zur weiteren Optimierung der Lieferkette setzt SHEIN zunehmend auch auf Produktionsstätten und Logistikzentren in Europa - so beispielsweise seit Kurzem in Polen und der Türkei.Neben der gigantischen Auswahl und der hohen Frequenz, in der neue Produkte veröffentlicht werden, besticht vor allem der Preis: SHEIN ist bekannt für seine unzähligen Rabattaktionen, die den ohnehin schon sehr niedrigen Preis für die Artikel erneut senken.
Die Ausrichtung des Unternehmens als ausschließlicher Onlineshop ermöglicht die hohen Investitionssummen in Social-Media-Marketing, sowohl durch bezahlte Partnerschaften mit Influencern als auch durch das Schalten von Werbeanzeigen. Nicht zu vernachlässigen ist zudem die kostenlose Werbung durch die in sozialen Netzwerken populären "SHEIN-Hauls".
