Wohnungslose in Deutschland bis 2022
Im Laufe des Jahres 2022 waren in Deutschland insgesamt 607.000 Menschen wohnungslos. Damit ist die Anzahl der Wohnungslosen im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Das liegt vor allem an der Zunahme der nicht-deutschen Wohnungslosen von 194.500 auf 411.000 Personen durch einen Anstieg der wohnungslosen Geflüchteten, besonders aus der Ukraine.
Neues Schätzmodell erlaubt bessere Schätzung der Wohnungslosenzahlen
In Deutschland gibt es keine bundeseinheitliche Wohnungsnotfall-Berichterstattung, deswegen legt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) regelmäßig eine Schätzung zur Zahl der Wohnungslosen vor. Die die Angaben ab 2017 beruhen laut BAG W auf einem neuen Schätzmodell. Laut Quelle beruht der Rückgang der Zahlen im Jahr 2017 im Vergleich zum Jahr 2016 lediglich auf dem verbesserten Schätzmodell und entspricht nicht einem tatsächlichen Rückgang der Wohnungslosenzahlen in Deutschland.
Was sind Wohnungslose?
Wohnungslos sind laut BAG W Personen, die aufgrund ordnungsrechtlicher Maßnahmen ohne Mietvertrag, d.h. lediglich mit Nutzungsverträgen in Wohnraum eingewiesen oder in Notunterkünften untergebracht werden. Darunter fallen auch Personen, die ohne Mietvertrag untergebracht sind, wobei die Kosten nach Sozialgesetzbuch XII und/oder II übernommen werden, die sich in Heimen, Anstalten, Notübernachtungen, Asylen, Frauenhäusern aufhalten, weil keine Wohnung zur Verfügung steht, die als Selbstzahler in Billigpensionen leben, die bei Verwandten, Freunden und Bekannten vorübergehend unterkommen und Personen, die ohne jegliche Unterkunft, also obdachlos sind. Darüber hinaus zählen bis 2010 zudem Aussiedler hinzu, die noch keinen Mietwohnraum finden konnten und in Aussiedlerunterkünften untergebracht wurden.