Entwicklung von Übergewicht und Adipositas unter Männern in Deutschland bis 2021
2021 waren in Deutschland rund 52,7 Prozent der Erwachsenenbevölkerung übergewichtig (BMI >25) und damit knapp 8 Prozent mehr als noch zwanzig Jahre zuvor. Dabei sind Männer mit einer Übergewichts- und Adipositasrate von 62,4 bzw. 18,7 Prozent deutlich häufiger betroffen als Frauen. Die entsprechenden Raten von Frauen beliefen sich 2021 auf 42,5 bzw. 14,8 Prozent. Auch hat die Rate unter Männern deutlich stärker zugenommen. Im Zeitraum von 2005 bis 2021 stieg der Anteil von übergewichtigen Männern um rund 7,8 Prozent – bei Frauen im gleichen Zeitraum lediglich um 2,4 Prozent.
Datengrundlage und Body Mass Index
Die Daten basieren auf dem vom Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämtern durchgeführten Mikrozensus. Dabei handelt es sich um eine repräsentative Stichprobenerhebung, bei der rund 1 Prozent der Bevölkerung jährlich befragt wird. Übergewicht wird nach dem so genannten Body-Mass-Index (BMI) bestimmt. Dieser Index wird errechnet, indem das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) geteilt wird, Geschlecht und Alter bleiben dabei unberücksichtigt. Als übergewichtig gilt, wer einen BMI von mehr als 25 Punkten aufweist; ab 30 Punkten spricht man von Fettleibigkeit (Adipositas).
Volkskrankheit Adipositas
Übergewicht und Adipositas haben in den letzten Jahren vor allem in den Industrieländern stark zugenommen. Dabei erhöhen Übergewicht und Adipositas nicht nur das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder bestimmte Krebsarten und reduziert somit die Lebenserwartung der Betroffenen. Steigende Adipositasraten von weit über 20 Prozent stellen auch eine schwerwiegende Belastung der nationalen Gesundheitssysteme dar. Die durch Übergewicht verursachten Kosten machen schon heute schätzungsweise 5 bis 15 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben westlicher Industriestaaten aus. Zu den wichtigsten Ursachen für Übergewicht gehören vor allem mangelnde Bewegung und eine zu reichhaltige unausgewogene Ernährung. Sollte sich der Trend fortsetzten und die Adipositasrate kontinuierlich weiter ansteigen, könnten auf Deutschland im Jahr 2020 Folgekosten von rund 25 Milliarden Euro zukommen.