Jüdische Bevölkerung in Deutschland bis 2023
Die jüdische Bevölkerung in Deutschland ist in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben. Im Jahr 2023 betrug die Anzahl der jüdischen Menschen in Deutschland rund 125.000 und liegt damit auf Rang acht im internationalen Vergleich.
Jüdische Menschen im 20. Jahrhundert
Bereits vor der NS-Diktatur kam es zu Emigrationen, vor allem in die USA und in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina, was ab 1948 zum Staat Israel wurde. Unter dem nationalsozialistischen Regime wurden zwischen 1933 und 1945 mehr als sechs Millionen jüdische Menschen umgebracht. Der Großteil von ihnen kam aus Polen und der Sowjetunion. Die Anzahl von Juden stieg ab den 1990ern nach dem Ende der Sowjetunion wieder an, sodass im Jahr 2002 erstmals wieder mehr als 100.000 jüdische Menschen in Deutschland lebten.
Wer ist jüdisch?
Das Jüdisch-Sein kann auf viele Arten definiert werden. Orthodoxe und konservative Rabbis erkennen nur die Abstammung über die Linie der Mutter (Matrilinearität) an. Rabbis des Reformjudentums und Rekonstruktionismus erkennen unter bestimmten Umständen auch die patrilineare Abstammung an. Die Anzahl der Jüd:innen ist demnach abhängig von der Inklusivität des Begriffes. Auch persönliche Identität spielt dabei eine Rolle. Die Frage des Jüdisch-Seins kann also auf Basis der Eigenwahrnehmung, aber auch auf Basis der Fremdwahrnehmung behandelt werden. Außerdem kann es religiös, aber auch kulturell bedingt sein. In dieser Statistik wird die sogenannte "core Jewish population" abgebildet. Diese Angabe beruht auf Selbstidentifikation. Auch Konvertierte werden hier einbezogen. Im Jahr 2023 geht man nach dieser Definition von 16,8 Millionen Jüd:innen weltweit aus.