Messerangriffe in Deutschland 2023
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 8.950 Messerangriffe im Bereich gefährliche und schwere Körperverletzung registriert, sowie circa 4.890 im Bereich Raub. Damit stieg ihre Zahl jeweils gegenüber dem Vorjahr.
Was ist bei den Zahlen zu beachten?
"Messerangriffe" im Sinne der Erfassung von Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) sind solche Tathandlungen, bei denen der Angriff mit einem Messer unmittelbar gegen eine Person angedroht oder ausgeführt wird. Das bloße Mitführen eines Messers reicht hingegen für eine Erfassung als Messerangriff nicht aus. Messer als Tatmittel werden derzeit lediglich für bestimmte Delikte ausgewiesen; die Zahlen spiegeln also nicht die gesamte "Messerkriminalität" wider. Neben den bundesweiten Zahlen zu Messerattacken aus der PKS gibt es auch solche für einzelne Bundesländer, die aber aufgrund unterschiedlicher Erfassungsmethoden nicht aufaddiert werden sollten. Eine Ausweitung zu einem national repräsentativen und validen Lagebild ist für das Erhebungsjahr 2024 geplant. Insbesondere die islamistisch motivierten Messerattentate in Mannheim am 31. Mai 2024 und in Solingen am 23. August 2024 haben die Diskussion um verschärfte Gesetze und Kontrollen von Messern in der Öffentlichkeit befeuert.
Messerangriffe als Problem
Mit dem Anstieg von Messerattacken haben sich diese zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem entwickelt, welches nicht nur in Deutschland vorzufinden ist. Als Alltagsgegenstände sind Messer schwerer erkennbar als andere mögliche Tatwaffen, was den Handlungsdruck auf schärfere Waffengesetze und Gewaltprävention erhöht. Die Motive der Täter sind ebenfalls uneinheitlich, in einigen Fällen unterliegen die Täter psychische Erkrankungen, während in anderen Taten radikale Ideologien maßgeblich waren. Ebenfalls ist davon auszugehen, dass soziale Faktoren wie Integration oder Armut zu gesellschaftlicher Isolation und der Entstehung von Gewalt eine Rolle spielen. Langfristige Präventionsmaßnahmen könnten die Gesellschaft durch angebotene Hilfsmaßnahmen frühzeitig sensibilisieren und diese Faktoren in ihrer Ursache bekämpfen.