Flugweite von Modellen von Flugtaxis ausgewählter Hersteller 2023
Das Flugtaxi "Joby S4" von Joby Aviation aus den USA ist laut Herstellerangaben mit 240 Kilometern das Flugtaxi-Modell mit der höchsten Reichweite. Dabei soll es bis zu vier Passagiere transportieren können. Der "Joby S4" ist wie die Modelle aller anderen Unternehmen allerdings noch nicht für den kommerziellen Flugbetrieb oder eine Serienfertigung zugelassen (Stand Juni 2024).
Erste kommerziellen Flüge mit Flugtaxis aus Deutschland?
Auch der "VoloCity" für einen Passagier, der von dem Unternehmen Volocopter in Bruchsal bei Karlsruhe entwickelt wird, soll Teil des Wachstumsmarktes Flugtaxis werden. Trotz großer Herausforderungen mit den Zulassungsbehörden hielt das Unternehmen an dem Ziel fest, erste kommerzielle Flüge bereits bei den Olympischen Spielen in Paris im Sommer 2024 durchzuführen. Letztlich konnte nur ein Demonstrationsflug auf einen circa 25 Kilometer außerhalb von Paris gelegenen Flughafen durchgeführt werden. Der "VoloCity" setzt laut dem Unternehmen auf Kurzstrecken von bis zu 35 Kilometern, die kurze Batterieladezeiten ermöglichen. Transportiert werden neben dem Piloten ein Passagier, perspektivisch soll der VoloCity autonom und dann mit zwei Passagieren fliegen.
Flugtaxis als Teil der Verkehrswende oder Luxus-Transportmittel?
Befürworter sehen in den elektrischen Senkrechtstartern für aktuell maximal fünf Passagiere einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Verkehrs auf den Straßen. Auch sollen die elektronischen Senkrechtstarter (eVTOL) Rettungshubschrauber ersetzen: Laut dem brasilianischen Flugzeughersteller Embraer ist ein eVTOL bis zu sechsmal günstiger zu betreiben als ein konventioneller Hubschrauber.
Allerdings gibt es noch zahlreiche offene Fragen: Um den restlichen Verkehr merklich zu entlasten, ist viel Platz für Start- und Landeplätze notwendig, der in den verdichteten Städten kaum oder nur zu hohen Preisen vorhanden ist. Außerdem ist die tatsächliche Lärmbelästigung der Flugtaxis in Städten noch unklar. Dazu kommen hohe Kosten pro Sitzplatz durch den kurz- und mittelfristig noch notwendigen Piloten und die niedrige Anzahl der möglichen Sitzplätze. So sehen Kritiker in den Modellen der teilweise mit Milliardenbeträgen finanzierten Start-Ups weniger eine Entlastung des bestehenden Verkehrssystems als vielmehr zusätzliche Verkehre für wenige, zahlungskräftige Kund:innen, die schnell vom Stadtzentrum oder Flughafen ins ländliche Umland reisen möchten.