Gewinn bzw. Verlust der Wien Energie GmbH bis 2023
Das österreichische Energieunternehmen Wien Energie GmbH erzielte im Jahr 2023 einen Gewinn von 598 Millionen Euro und steigerte ihn damit um 55 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Jahr.
Woher stammt das enorme Gewinnwachstum?
Seit Beginn des Russland-Ukraine-Krieges im Februar 2022 kam es zu massiven Erhöhungen bei den Energiepreisen. Einerseits stiegen die Gaspreise für Industrie und Haushalte insbesondere im 2. Halbjahr 2022 stark an. Durch das sogenannte merit-order-Prinzip, nach dem der teuerste Energieträger - zumeist Gas - den Strompreis bestimmt, wuchs andererseits auch der Strompreis für Industrie und Haushalte an. Der Konzerngewinn stieg also hauptsächlich aufgrund der höheren Marktpreise, Wien Energie hat besonders von ihren Stromverkäufen profitiert.
Einführung einer "Übergewinnsteuer" im Dezember 2022
Als Konsequenz der außerordentlichen Gewinne der Energieunternehmen ("Übergewinne") wurde im Dezember 2022 eine sogenannte Übergewinnsteuer eingeführt. Sie sieht vor, dass die Energieversorgungsunternehmen im zweiten Halbjahr 2022 und 2023 ihre Zusatzgewinne versteuern. Liegt ihr Gewinn über 20 Prozent des Durchschnittsgewinns des Zeitraums 2018 bis 2021, sollen darauf 40 Prozent Steuer anfallen. Wird in erneuerbare Energie investiert, beträgt die Steuer 33 Prozent. Darüber hinaus werden Erlöse von Stromerzeugern ab bestimmten Grenzwerten vom Staat abgeschöpft: Der Erlös mit 180 Euro pro Megawattstunde gedeckelt, ohne Investitionen in erneuerbare Energie mit 140 Euro.