Schienengüterverkehr - Ergebnis der DB Cargo nach Geschäftsbereichen 2022

Im Jahr 2022 machte die Schienengüterverkehrssparte der Deutschen Bahn DB Cargo einen Verlust von 858 Millionen Euro (nach Steuern). Davon entfielen fast die Hälfte auf den besonders personalintensiven Einzelwagenverkehr. Aber auch die Ganzzüge sowie die Züge des Kombinierten Verkehrs erwirtschafteten Verluste im dreistelligen Bereich.

Ein Grund: Personalmangel

Als Gründe nannte DB Cargo Verfügbarkeitsprobleme beim Personal und Rollmaterial sowie fehlende Kapazitäten im Schienennetz, wodurch die Betriebskosten pro Tonnenkilometer 14 Prozent höher gewesen seien als geplant.

Kritik der Wettbewerber

Die Entwicklung des Ergebnisses (EBIT) der DB Cargo ist immer wieder Anlass zu Kritik aus Politik und von Wettbewerbern. Förderungen durch den Bund würden nicht transparent eingesetzt, außerdem stelle regelmäßige der Ausgleich des negativen Ergebnisses durch den Bund als Eigner der Deutschen Bahn eine Wettbewerbsverzerrung dar.

Das Dilemma des Bundes

Der Bund steckt in einem Dilemma: einerseits ist es das erklärte Ziel der Regierung, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, andererseits kann die DB Cargo den Einzelwagenverkehr nicht wirtschaftlich betreiben. Auch Wettbewerber der DB Cargo meiden den kostenintensiven Einzelwagenverkehr und fokussieren sich auf Ganzzüge. Somit wird der Bund auch in Zukunft den Einzelwagenverkehr subventionieren und Verluste der DB Cargo ausgleichen - vorausgesetzt, die EU erkennt darin nicht verbotene Beihilfen.