Ozeane: mittlere Temperatur (SST) bis 2024
Die mittlere Oberflächentemperatur der Weltmeere erreichte in den letzten beiden Jahren immer wieder Rekordwerte. Während 2023 mit 20,6 Grad Celsius mittlerer Oberflächentemperatur und damit relativ moderat begann, schnellten die Temperaturen ab Mitte März extrem nach oben. In den Monaten März bis Dezember 2023 und im gesamten Jahr 2024 (Stand September) lagen nach vorläufigen Daten der Plattform "Climate Reanalyzer" die Mittelwerte der Oberflächentemperatur aller Ozeane so hoch wie noch nie zuvor seit Beginn der Messungen in den 1980er-Jahren. Insgesamt war 2023 ein Jahr der Rekordtemperaturen - an Land und im Meer war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Datenreihen.
Werden die Ozeane wärmer?
Von der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) gesammelte Daten zeigen eindeutig, dass sich die Ozeane erwärmen. Diese Erwärmung geschieht allerdings nicht kontinuierlich und mit großen Unterschieden nach Regionen und Tiefenbereichen. Am deutlichsten tritt sie zutage, wenn man global gemittelte Werte über längere Zeiträume betrachtet. So lässt sich zum Beispiel feststellen, dass 2023 die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Weltmeere um 0,91 Grad Celsius über dem Mittel des 20. Jahrhunderts lag. Dies klingt nach nicht viel, entspricht aber einer enormen Energiemenge.
Meere sind Puffer gegen den Klimawandel
Wie Wälder und Böden sind die Ozeane eine wichtige Kohlenstoffsenke. In der Vergangenheit verschwanden rund 30 Prozent des menschengemachten CO2 in den Tiefen der Meere. Mit fortschreitendem Klimawandel wird sich aber die Aufnahmeleistung der Meere mit hoher Wahrscheinlichkeit abschwächen. Außerdem hat das Speichern von CO2 für die Ökosysteme der Meere weitreichende Auswirkungen. Weil CO2 den pH-Wert des Meereswassers sinken lässt, wird es in den Ozeanen saurer – darunter leiden insbesondere kalkbildende Meeresbewohner wie Korallen und Muscheln.