Anteil der eutrophierten Gebiete in Ostsee und Nordostatlantik in 2019

In der Ostsee sind fast 100 Prozent aller Gebiete zu einem problematischen Grad eutrophiert. Eutrophierung bezeichnet die Anreicherung von Wasser mit Nährstoffen, die ab einem gewissen Grad zu Sauerstoffarmut im Wasser führt und somit negativ auf die Lebensgrundlage vieler Kleinlebewesen und Tiere wirkt.

Wodurch kommt es zur Eutrophierung und was sind die Folgen?

Dieser Prozess wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Ursächlich für menschengemachte Eutrophierung ist der Eintrag der Nährstoffe Stickstoff und Phosphor aus der Landwirtschaft, Kläranlagen, Industrie und Verkehr, die über Flüsse und die Atmosphäre ins Wasser gelangen.
Durch den akuten Sauerstoffmangel in Gebieten mit hoher Eutrophierung kommt es zu sogenannten 'Todeszonen', in denen der Sauerstoffgehalt so gering ist, dass Kleinlebewesen und Fische nicht mehr überleben können. Dies stellt ein weitreichendes Problem dar, da sowohl wichtige natürliche Funktionen von Meeresbiotopen nicht mehr erfüllt werden können und für den Menschen der Fischfang nicht mehr möglich ist. Auch birgt Eutrophierung die Gefahr, dass giftige Cyanobakterien oder Blaualgen in Küstengebieten entstehen, die sowohl für die Ökologie und den Tourismus verheerende Folgen haben.

Was wird dagegen getan?

Seit dem Jahr 2000 wurden verschiedene EU-Richtlinien verabschiedet, mit der sich Staaten dazu verpflichten, den Nährstoffgehalt in ihren Grundwässern durch Dünger und Abwässer zu reduzieren. Dadurch soll zum einen die Eutrophierung von Gewässern verhindert werden und zum anderen die Trinkwasserqualität erhalten bleiben. Deutschland wurde bereits wegen wiederholt zu hohen Nitratwerten im Grundwasser von der EU verurteilt.