Umfrage zur rechtlichen Aufklärung zum assistierten Suizid in Österreich in 2023

Die österreichischen Befragten sollten angeben, inwiefern sie über den rechtlichen Rahmen zu assistierten Suiziden Bescheid wissen bzw. Kenntnis darüber haben. Knapp zwei Drittel bestätigten, den rechtlichen Rahmen zu kennen, zumindest glaubten sie das. Mehr als ein Drittel der Befragten gab an, keine Kenntnis über die rechtliche Situation des assistierten Suizids zu haben.

Sterbeverfügungsgesetz in Österreich

Seit dem 1. Januar 2022 gilt in Österreich das Sterbeverfügungsgesetz. Es regelt die rechtlichen Voraussetzungen für einen assistierten Suizid. Darin wird festgelegt, welche Personen eine sogenannte Sterbeverfügung erlangen können und wie dieser Prozess abgewickelt wird. So soll ein freier und selbstbestimmter Freitod gewährleistet werden. Zusätzlich wird festgelegt, welche Verbote im Zusammenhang mit dem assistierten Suizid gelten.

Bis Ende 2022 wurden insgesamt 111 Sterbeverfügungen bewilligt. Im Jahr 2023 würden rund 17 Prozent der Österreicher einen assistierten Suizid grundsätzlich beanspruchen.

Situation in den Nachbarländern

In der Schweiz wird die sogenannte Freitodbegleitung schon seit 1918 nicht mehr bestraft. Demnach sind dort etablierte Vereine eingetragen, die regelmäßig Suizide begleiten. Im Jahr 2022 entschieden sich 1.125 Personen für eine Freitodbegleitung mit dem Verein Exit.
In Deutschland sind ähnliche Gesetze derzeit nicht in Kraft. Nichtsdestotrotz befürwortet auch in Deutschland im Jahr 2021 eine Mehrheit von 72 Prozent eine Legalisierung von aktiver Sterbehilfe.