Ranking der Weltregionen im Global Gender Gap Index 2024
Europa hat von den untersuchten Weltregionen mit 75 Prozent den größten Teil des Gender Gap geschlossen. Nordamerika folgt mit 74,8 Prozent. Die Region MENA (61,7 Prozent) und Südasien (63,7 Prozent) haben den geringsten Teil ihres Gender Gap geschlossen.
Betrachtet man die Unterkategorien, fällt besonders die hohe Ungleichheit bei der politischen Emanzipation auf. Europa vertritt in dieser Kategorie mit einem geschlossenen Gender Gap von 35,7 Prozent noch den besten Wert, in Zentralasien, Ostasien und Pazifik sowie MENA liegt der Wert zwischen 10,8 und 14,6 Prozent. Die Kategorien Gesundheit und Überleben sowie Bildungsgrad weisen die geringsten Ungleichheiten der Geschlechter auf, mit Werten von über 95 Prozent in großen Teilen. Bei der Kategorie Wirtschaftliche Teilhabe gibt es zum Teil große Diskrepanzen und insgesamt noch hohe Ungleichheit. Nordamerika schneidet mit 76,3 Prozent am besten ab, in Südasien ist der Gender Gap dagegen nur zu 38,8 Prozent geschlossen. Ein Wert von 100 Prozent würde bedeuten, dass Frauen die gleichen Möglichkeiten in einer Gesellschaft haben wie Männer und der Gender Gap zu 100 Prozent geschlossen ist.
Fortschritt beim Gender Gap stagniert weltweit
Der globale Gender Gap Index hat sich im Jahr 2024 auf 68,5 Prozentpunkte verbessert. Im Jahr zuvor belief sich der Indexwert auf 68,4 Prozentpunkte. Deutschland verschlechterte sich von Rang 6 (Jahr: 2023) auf Rang 7 im laufenden Jahr 2024. Im Jahr 2024 haben sich in rund der Hälfte der untersuchten Länder der Gender Gap weiter geschlossen, in etwa 43,8 Prozent der Länder hat sich der Gender Gap verschlechtert.
Der Gender Gap Index untersucht den Unterschied in Möglichkeiten von Männern und Frauen unabhängig von den erhältlichen Ressourcen in einem Land. Dies verhindert, dass die Rangliste von höher entwickelten Industrienationen dominiert werden würde. Im Jahr 2024 ist der Sudan das Land mit dem größten Gender Gap unter allen untersuchten Staaten.
Der Global Gender Gap Index
Der Global Gender Gap Index des Weltwirtschaftsforums (WEF) misst seit 2006 den "Gender Gap" in 146 Ländern (Stand: 2024). Der Index misst lediglich den Gender Gap und ist ergebnisorientiert, fokussiert sich also auf die Output-Ebene. Der Index misst den Gender Gap in verschiedenen Ländern und klammert dabei die generelle Verfügbarkeit von Ressourcen aus, damit der Entwicklungsstand der Länder nicht die Rangliste beeinflusst. Der Index unterteilt sich in vier Kategorien, mit 14 Unterkategorien insgesamt. Alle Indikatoren werden normalisiert und in ein Verhältnis zwischen Männern und Frauen umgerechnet. Die Kategorien sind die folgenden:
Wirtschaftliche Teilhabe und Möglichkeiten
- Erwerbsbeteiligungsquote
- Lohngerechtigkeit
- Geschätztes Erwerbseinkommen
- Weibliche Abgeordnete, leitende Beamtinnen, Managerinnen
- Fachkräfte und technische Angestellte
Bildungsgrad
- Alphabetisierungsrate
- Einschulung in die Grundschule
- Einschulung in die Sekundarstufe
- Einschreibung in den tertiären Bildungssektor
Gesundheit und Überleben
- Geschlechterverhältnis bei der Geburt
- Lebenserwartung
Politische Emanzipation
- Frauen im Parlament
- Frauen in Ministerposten
- Anzahl der Jahre mit Frau als Staatsoberhaupt