Moschus-Verbrauch in Europa 1992 bis 2000

Bei allen vier untersuchten Moschusverbindungen hat der Verbrauch seit 1992 abgenommen. Bei den häufig verwendeten Verbindungen Galaxolid und Tonalid gab es einen Rückgang von ca. 40 und 60 Prozent.

Was ist Moschus?

Moschus ist ein stark riechendes Sekret, das männlichen Moschustieren dazu dient, Weibchen anzulocken. Bisamratten und Zibet-Katze bilden ähnliche Sekrete. Hauptbestandteil des Moschus ist Muscon, das eine Keto-Gruppe in den Molekülen aufweist und zur Gruppe der Ketone gehört.
Moschus war lange ein begehrter Grundstoff der Parfümindustrie, da er als "Fixateur" die Intensität anderer Parfümkomponenten verstärkt. Heute werden anstelle des natürlichen und teuren Moschus in der Regel synthetisch produzierte Ersatzstoffe verwendet.

Verwendung von Moschus

Es gibt zahlreiche Wasch- und Putzmittel, Kosmetika, Weichspüler und Parfüms, die synthetische Moschusverbindungen enthalten. Da die Moschusverbindungen biologisch schwer abbaubar und gut fettlöslich sind, werden sie in vielen Umweltproben gefunden und sammeln sich im menschlichen Fettgewebe an. Auch in Muttermilch wurde seit den 90er Jahren Moschus Xylol und Moschus Keton festgestellt. Die kosmetische Verwendung von Moschus ist daher umstritten.