Die Preise für Fernwärme unterscheiden sich in Deutschland je nach Region und Städten mitunter deutlich. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis des Fernwärme-Monitorings (PDF-Download) des Bundesverbands der Verbraucherzentralen in Deutschland. So waren die Preise in Erfurt im ersten Quartal des Jahres 2023 drei Mal so hoch wie in Bremen und Halle. Bis zum dritten Quartal 2023 sind die Preise in Erfurt auf ein mittleres Niveau gefallen – in Köln ist es dagegen umgekehrt: die Preise im dritten Quartal liegen 70 Prozent über denen des ersten Quartals und haben damit ein vergleichsweise hohes Niveau erreicht.
Der wichtigste Grund für die mitunter großen Differenzen: Dem Fernwärmemarkt mangelt es an Wettbewerb. Jedes Fernwärmenetz ist ein lokales Monopol, der Wechsel zu einem anderen Versorger ist nicht möglich. Vor diesem Hintergrund sei es laut Verbraucherzentrale umso wichtiger, dass Kunden das Angebot eines Fernwärme-Versorgers einschätzen können, bevor sie sich für einen Liefervertrag entscheiden. Hierfür brauche es mehr Transparenz, damit Kunden die Vor- und Nachteile von Fernwärme gegeneinander abwägen können.
Rund 15 Prozent der Wohnungen in Deutschland werden derzeit mit Fernwärme beheizt. Es werden zwar heute anteilig weniger Wohngebäude mit Fernwärme beheizt als vor einigen Jahren, aber dafür inzwischen mehr große Wohngebäude mit mehr Wohneinheiten. Große Netze in Großstädten werden vor allem aus Abwärme von Müllverbrennungsanlagen und Kohlekraftwerken gespeist. Die Preisbildung unterscheidet sich daher oft von Nahwärmenetzen in kleinen Städten oder Quartieren, die unter anderem auch mit erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken und/oder erneuerbaren Energien betrieben werden.